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AUSLANDS­TIERSCHUTZ

Jede Art von Tierschutz ist wichtig

Egal ob durch einen Verein deutsche Notfelle vermittelt werden, ausrangierte Nutztiere eine zweite Chance bekommen, alte Tiere auf einem Gnadenhof leben dürfen oder illegaler Walfang verhindert wird. Entscheidend ist, dass geholfen wird, Tierleid zu verhindern oder zumindest zu minimieren.

Warum sollte also ein Tierschutzverein an der eigenen Landesgrenze halt machen und nicht über die Landesgrenze schauen?

Wir alle stehen in der Verantwortung Tierleid so gut es geht zu verhindern - egal wo. Ein rumänischer oder bulgarischer Hund hat ebenso ein Recht auf ein artgerechtes und liebevolles Zuhause, wie ein deutscher Vierbeiner.

„Man hat nicht ein Herz für Menschen und eines für Tiere. Man hat ein einziges Herz oder gar keins.“

Alphonse de Lamartine

Häufige Fragen zum Auslands­tierschutz

Gibt es in deutschen Tierheimen nicht schon genug Tiere?

Es ist richtig, dass es in Deutschland bereits eine große Anzahl von Tieren gibt, die in Tierheimen auf einen neuen Besitzer warten. Allerdings geht es diesen Tieren den Umständen entsprechend gut und sie leben in Sicherheit, sie werden tierärztlich betreut, gut ernährt, haben einen geschützten Schlafplatz und sind nicht unmittelbar vom Tode bedroht.

In Osteuropa, gibt es teilweise gar keine Tierheime und unerwünschte Hunde (und andere Tiere) werden brutal erschlagen, vergiftet oder man entledigt sich ihrer auf andere grausame Art und Weise.

Unsere Tierheime sind oftmals voll mit Hunden großer Rassen, sehr alten Abgabetieren und Problemhunden. Nicht zuletzt deshalb holen viele deutsche Tierheime selber Hunde aus dem Ausland. Es ist oftmals die einzige Möglichkeit um den Bedarf an familientauglichen Hunden zu decken und über die Vermittlung dieser Tiere zusätzliches Geld in die Kassen zu bekommen, um die Unvermittelbaren weiterhin zu versorgen.

Sind Tiere aus dem Ausland nicht alle krank?

Die Tiere im Ausland können tatsächlich u. a. an Erkrankungen leiden, die es in Deutschland (noch) nicht oder nur sehr selten gibt. Die Tiere haben oftmals einen langen Leidensweg hinter sich, haben auf der Straße gelebt oder waren in einer Tötungsstation.

Tiere, die von seriösen Organisationen nach Deutschland vermittelt werden, wurden tierärztlich untersucht, ggf. behandelt. Es wurden Gesundheitstest vorgenommen und die Tiere sind grundimmunisiert. Es bleibt aber – wie bei Tieren aus dem Inlandstierschutz auch – ein Restrisiko, da es Erkrankungen mit einer Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch) von Monaten bis hin zu Jahren gibt (z. B. die Leishmaniose – bis zu 7 Jahre).

Warum sind Kastrationen so wichtig?

Auf den Straßen Rumäniens laufen unsagbar viele Straßenhunde umher. Schuld daran sind die Armut, die mangelnde Aufklärung und das Desintresse. Die Menschen haben andere Probleme, als dass sie sich auf Straßenhunde konzentrieren wollen würden. In Rumänien findet man auf nahezu jedem Grundstück mindestens einen Hund. Fast alle sind unkastriert und laufen oft ohne Zaun frei auf der Straße umher wo keiner einen Blick darauf hat ob der nicht gerade ein Hund läufig ist.

Kommt der eigene Hund mit Welpen zurück, sind die Kleinen die erste Zeit noch ganz süß, mit 6 Wochen werden sie dann aber lästig - man setzt sie auf die Straße oder entsorgt sie andersweitig. Einige überleben. Sie werden groß und vermehren sich unkontrolliert.

Das Denken der Menschen in Rumänien ist ein ganz anderes und die Arbeit vor Ort daher Elementar. Ändert sich nichts vor Ort, können noch so viele Organisationen ihr Herzblut in die Vermittlung von Tieren stecken, es werden immer und immer wieder neue Hunde kommen, die den Platz eines adoptierten Tieres sofort wieder besetzen. Das Gespräch mit den Leuten vor Ort und das Handeln sind wichtig für den Prozess des Umdenkens. Dennoch sind Vermittlungen eine Entlastung für die Tierschützer vor Ort, denn nicht alle Hunde kommen auf der Straße zurecht, denn dort lauern viele Gefahren: giftige Abfälle, Autos, Menschen die sich gestört fühlen, revalisierende Hunde aber vor allem Krankheiten. Krankheiten wie Parvovirose, Staupe und Parasiten wie Milben, Flöhe und Zecken lassen die Tiere teilweise elendig dahinsiechen oder solange leiden bis sie von Tierschützern gefunden, versorgt, gepflegt und vermittelt werden.

Wenn man bedenkt wie viel neues Leid nur ein Hund in die Welt bringt, ist kastrieren neben der Aufklärung vor Ort der einzig richtige Weg.

Quelle: Einzelne Textpassagen stammen von der Website Tierschutzinfo und Auslandstierschutz. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Birgit Hilse.