Tipps für Hundehalter



1. Sicherung, Erstausstattung und Körpersprache
1. Sicherung, Erstausstattung und Körpersprache
2. Tipps zur Eingewöhnung
2. Tipps zur Eingewöhnung
Mit dem Einzug Ihres Hundes beginnt ein ganz besonderer Abschnitt für Sie und Ihr neues Familienmitglied. Es gilt jetzt, sich in den kommenden Tagen und Wochen aufeinander einzuspielen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.
Mit einem Tierheimhund nehmen Sie auch immer ein Stück seiner Vergangenheit, die vielleicht nicht so schön war, bei sich auf. Es liegt jetzt an Ihnen, dem Tier in den kommenden Wochen zu zeigen, dass die Zeit der Einsamkeit, Angst, Unruhe oder Unsicherheit endgültig vorbei ist.

Die Erfahrung zeigt, dass viele Verhaltens-Probleme auf Ruhedefizite zurückzuführen sind. Die Folge können innere Unruhe, Launenhaftigkeit und stressbedingte Gereiztheit sein.
Besonders schlimm trifft es häufig ehemalige Auslandshunde. Sie kommen nach Deutschland und werden dadurch ohnehin schon mit einer Vielzahl NEUER und UNBEKANNTER Reize und damit auch Stressoren konfrontiert.
Obwohl der Ruhebedarf gerade bei diesen Hunden besonders hoch ist, wird vielfach der Versuch unternommen, den Hunden ein möglichst „schönes“ und vor allem abwechslungsfreies Leben zu bieten. „Der hat bestimmt so viel mitgemacht, jetzt werden wir ihm möglichst viel Gutes tun“! hört man dabei immer wieder.
Dabei wäre das wirklich Gute, immer wieder an den Ruhebedarf dieser Hunde zu denken und ihn dann in ganz kleinen Schritten den neuen Reizen seiner für ihn unbekannten Welt auszusetzen. Qualität vor Quantität sollte hier die Devise lauten.
- Geben Sie Ihrem Hund genügend Zeit!
Insbesondere am Tag, an dem Sie ihn nach Hause holen, sollte Sie alles sehr langsam angehen. Lassen Sie ihn in aller Ruhe sein neues Zuhause erkunden, alles abschnüffeln und jede Ecke untersuchen. - Sollte das neue Familienmitglied ein eher unsicherer/ängstlicher Kandidat sein, eröffnen sie ihm sein neues Reich nicht auf einmal, sondern nach und nach. Es könnte für ihn hilfreich sein und ihm Sicherheit geben, wenn er die erste Zeit nur einen Teil Ihres Hauses bewohnt oder sogar nur ein Zimmer hat, dessen Tür jedoch nicht geschlossen wird und sich der Hund abgeschoben vorkommen könnte, sondern dessen Durchgang durch ein Kindergitter gesichert ist. Je sicherer der Hund in seinem neuen Zuhause ist, je besser er mit den bereits vorhandenen Tieren (andere Hunde, Katzen etc.) harmoniert, umso mehr Räume, Kontakt zu den anderen Tieren und mehr Reizen kann er ausgesetzt werden.
- Rufen Sie ihn nicht ständig zu sich, sondern überlassen Sie dem Hund die Entscheidung, ob er zu Ihnen kommen möchte. Gehen Sie nicht alle gleichzeitig auf ihn zu und bedrängen Sie ihn nicht. Auch kann es ihn überfordern, wenn alle auf ihn einreden und/oder ihn mit Leckerchen „bombadieren“.
- Am Besten beobachten Sie ihn einfach nur. Sprechen Sie ruhig und geduldig mit ihm. Wenn er nicht auf Sie reagiert, werden Sie nicht lauter. Denn der Grund wird weniger in einem tatsächlichen Hörproblem liegen, sondern vielmehr darin, dass Ihr Hund Sie tatsächlich nicht versteht! Und ein Anschnauzen wird ihn eher verunsichern, anstatt ihm helfen, Ihren für ihn noch unverständlichen Anweisungen zu folgen.
- Körperliches Bedrängen- z.B. umarmen Kinder sehr gerne die Hunde- sollte auch auf alle Fälle vermieden werden!
- Geben Sie dem Hund und sich Zeit. Überfordern Sie den Hund nicht, indem Sie gleich die ganze Familie, Nachbarn oder Freunde einladen- ihn „vorführen“, längere Zeit außer Haus sind oder Aktivität an Aktivität reihen. Das heißt aber nicht, dass sie ihm rund um die Uhr Gesellschaft leisten müssen. Gewöhnen Sie ihn langsam und ihn kleinen Abschnitten daran, dass es völlig in Ordnung ist, auch mal alleine zu bleiben. Lassen Sie ihn in einem Zimmer und gehen sie ins nächste, ohne ihn.
- Machen Sie keine große Zeremonie beim Abschieds oder Wiedersehen. Es ist völlig normal, wenn sie weggehen. Geben Sie ihm einen Futterkong, mit dem er sich beschäftigen kann. Wenn Sie so die erste Zeit des Alleinseins überbrücken, wird es für den Hund leichter sein, auch längere Zeit, alleine zu sein.
- Bieten Sie dem Hund mehrere Schlaf- und Rückzugsplätze an. An Stellen die ihm Ruhe geben und er nicht nonstop Reizen ausgesetzt ist und welche, von denen gerade unsichere/ängstliche Hunde aus ihren Menschen und neuen Reizen zugucken können und sich so an sie gewöhnen können.
- Geben Sie dem Tier Sicherheit durch einen geregeltem Tagesablauf mit Spaziergängen, Zeiten der liebevollen Zuwendung, des Spielens (keine Raufspiele oder keine Ballspiele mit permanenten Hinterherlaufen und keine Zerrspiele!)
- Legen sie allgemeine Essensrituale fest: wo soll sich der Hund befinden, wenn Sie essen.
- Auch ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen, sich alle an dieselben Regeln halten und nicht, dass einer dem Hund etwas gestattet, was ein andere ihm untersagt. Solche Inkonsequenzen sind für ein Tier schwer zu verstehen und verunsichern es nur unnötig.
- Scharfe Worte, Ungeduld, ungerechtes Verhalten, zügellose Wut und Unbeherrschtheit zerstören das Vertrauen, das sich ja langsam bei Ihrem Hund aufzubauen beginnt. Tun Sie ihm das nicht an. Bitte vergessen Sie nicht, dass dieses Tier sehr wahrscheinlich keine so einfache Vergangenheit hatte, und es wirklich verdient hat, dass Sie ihm als berechenbaren, fairen und verständnisvollen Partner und Freund entgegentreten!
- Jedoch ist Mitleid, was nicht zu verwechseln ist mit dem notwendigen Mitgefühl, vor allem bei Tierheimhunden fehl am Platz. Mitgefühl, Respekt und Einfühlungsvermögen ist das, was der Hund jetzt dringend von Ihnen braucht. Mitleid lässt Sie und ihren Hund in der Vergangenheit verharren und hemmt die Weiterentwicklung. Es beginnt ein neues Leben für Ihren Hund (und Sie): Schauen Sie nur nach vorne!
- Sicher hatten diese Hunde eine Vergangenheit, die nicht so glücklich war, sie haben ihre vertraute Umgebung verloren, wurden vielleicht misshandelt oder sind gar durch das Erlebte traumatisiert. Gerade diese Hunde brauchen eine konsequente Führung, einen Menschen, an dem sie sich orientieren können. Zeigen Sie ihrem Hund, was Sie von ihm erwarten, setzen Sie ihm Grenzen und sagen Sie ihm, was er darf und was nicht.
Ungünstig ist der Rat „Lass ihn doch! Er hatte eine so schlechte Vergangenheit, jetzt braucht er seine Freiheit“. Diese Entscheidungsfreiheit würde ihren Hund völlig überfordern. Nehmen Sie ihm den Druck der Entscheidung ab und geben Sie ihm Halt und Führung in einer Welt, die für ihn völlig durcheinander geraten ist. - Machen Sie es dem Hund mit einem respektvollen, fairen und konsequenten Umgang deutlich. Konsequenz hat nichts zu tun mit Druck, Zwängen, Gewalt und Gängeln mit Kommandos!
- Es gilt jetzt in erster Linie Vertrauen aufzubauen. Förderlich dafür sind gemeinsame Spiele und Aktivitäten. Ruhige Spiele eignen sich da besser. Man kann Suchspiele im Haus, Garten oder auch unterwegs mit dem Hund machen. Gesucht werden kann Futter, Spielzeug oder auch Personen (z.B. die Kinder oder Sie selbst). Sehr interessant für den Hund sind auch Futterbälle oder Kongs. Es gibt zahlreiche Rezepte und der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Man kann den Hund auch über einen Baumstamm laufen oder springen lassen, auch mal gemeinsam. Loben Sie ihn viel, ja, besser noch freuen Sie sich richtig über die verschiedenen Dinge, die er tut.
- Es kann auch mal passieren, dass der Hund Sie aus irgendeiner Situation heraus anknurrt. Seien Sie nicht entsetzt darüber. Knurren gehört zu den hündischen Kommunikationsmitteln. Es ist ein distanzforderndes Signal, dem aber bestimmt schon einige „Konfliktsignale“ wie Kopf/Blick abwenden, blinzeln, züngeln (über seine Lefze lecken) voraus gegangen sind. Wenn der Hund Sie anknurrt, sollte man es ihm auf keinen Fall verbieten indem man „Nein“ „Pfui“ oder „Aus“ sagt. Daraus könnte der Hund unter Umständen nur lernen, das Knurren in Zukunft zu unterlassen, es wurde ihm ja verboten und/oder brachte ihm nicht den gewünschten Erfolg (Distanz). Doch wenn es wieder zu einer für ihn unangenehmen Situation kommt, würde er vielleicht, da Knurren nicht erwünscht ist, vehementer in seinem Abwehrverhalten werden und tatsächlich ohne Vorwarnung schnappen, wenn nicht sogar beißen. Deshalb sollte man dem Hund auf sein Knurren die geforderte Distanz geben. Solange er knurrt wenden Sie Ihren Blick ab und drehen sich etwas zur Seite. Sobald er aufhört- gehen Sie weg. Jetzt kann man sich überlegen, warum der Hund geknurrt hat und kann daran arbeiten, dass der Hund in Zukunft nicht mehr die Notwendigkeit sieht, in dieser Situation zu knurren. Bedenken Sie immer, das Vertrauen muss noch wachsen.
Generell ist es zu empfehlen, dass Kinder und Hunde nicht alleine miteinander sind. Es kann immer zu unvorhersehbaren Situationen kommen.
Kinder könnten dem Hund versehentlich weh tun, vielleicht am Fell ziehen, ihn spielerisch kneifen oder pieksen, ihn schubsen, ihm sein „Spieli“ oder Futter wegnehmen – und plötzlich ist die Grenze der Toleranz des Tieres überschritten. Möglicherweise schnappt der Hund in seiner Bedrängnis und landet dann wohlmöglich wieder im Tierheim, obwohl sein Verhalten nur natürlich ist und KEIN Fehlverhalten darstellt.
Zeigen Sie Ihren Kindern den richtigen und respektvollen Umgang mit dem Hund. Sie dürfen ihn nicht als „Spielzeug“ sehen, sondern sollen sich darüber klar sein, dass ein Hund auch Bedürfnisse und Empfindungen hat, die sich noch nicht mal so sehr von unseren unterscheiden.
Erklären Sie Ihren Kindern eindringlich, dass ein Hund auf keinen Fall gestört werden darf, wenn er:
- frisst
- schläft
- mit seinem Kauknochen oder seinem Spielzeug beschäftigt ist
- sich auf „seinen“ Platz zurückgezogen hat
- in eine Auseinandersetzung mit einem anderen Hund verwickelt ist.
Bei Tieren, die zuvor auf der Straße gelebt haben, ist Stubenunreinheit oft kein Problem, wenn ein eingezäunter Garten zur Verfügung steht, den das Tier gut erreichen kann. Sind nur Spaziergänge an der Leine möglich, kann es etwas länger dauern: Das Tier muss erst seine neue Umgebung kennenlernen, um sich entspannen und sicher lösen zu können. Bitte haben Sie Geduld.
Sie beschleunigen die Stubenreinheit, wenn Sie zunächst in kurzen Abständen immer gleiche Wege gehen. Bleiben vor allem Sie entspannt und reagieren Sie keinesfalls mit Zorn – das Tier hat noch nicht gelernt, wo es sich erleichtern darf und wo nicht. Regelmäßigkeit im Tagesablauf und ein vertrauensvolles Verhältnis zum Besitzer führen zum Ziel.
Wir raten Ihnen, den Hund die erste Zeit, nur angeleint auszuführen und seien Sie achtsam, das er nicht in einem Moment entweichen kann, z.B. beim Öffnen der Haus-, oder Autotür. Noch sind Sie beide zu wenig vertraut und Sie können den Hund noch nicht so gut einschätzen.
Wie er auf Radfahrer, fremde Kinder, Skater oder Jogger reagiert, wissen Sie noch nicht. Manche Hunde „jagen“ auch Autos. Oder aber, er hat Angst vor lauten Geräuschen, wie zum Beispiel einem Flugzeug, Krankenwagensirenen usw. und möchte fliehen, wenn sie plötzlich ertönen. Dies alles werden Sie erst im Laufe der Zeit herausfinden. Wann Sie ihn frei laufen lassen können, werden Sie selbst entscheiden müssen.
Es kann förderlich sein, mit einem befreundeten Hundebesitzer und dessen Hund spazieren zu gehen. Einen gut sozialisierten Artgenossen kann Ihrem Vierbeiner Sicherheit geben.
Das Kommen auf Ruf üben Sie am besten schon Zuhause, dann auf einem umzäunten Platz oder an einer mindestens 10m Schleppleine, die natürlich nur am Geschirr befestigt werden darf.
Wir empfehlen, den Hund nur im Geschirr zu führen und kein Halsband zu verwenden. Selbstverständlich wird man seinem Hund niemals ein Stachelhalsband oder einen Kettenwürger anziehen, auch wenn dieser nicht „auf Zug“ gestellt wurde. Hier ein informativer Link zu Geschirren: https://www.peta.de/hundegeschirr
Da die Tiere auf unterschiedlichem Wege in den Tierschutz kommen, sind die persönlichen Geschichten in vielen Fällen nur unzureichend bekannt. Oft ist der Werdegang der Tiere von negativen Erlebnissen geprägt. So können beispielsweise dunkelgekleidete Männer auf der Straße, der Besen in der Ecke oder auch lebhafte Kinder Angst- oder Panikattacken auslösen. Geben Sie dem Tier die notwendige Zeit, um sich an seine neue Lebenssituation zu gewöhnen und Vertrauen zu Ihnen zu fassen. Als besonders wichtig hat sich eine souveräne Führung erwiesen.
Unterstützen Sie den Aufbau Ihrer Führungsrolle mit dem Besuch einer Hundeschule. Gehen Sie es langsam an und überfordern Sie Ihren Hund nicht. Gönnen Sie ihm viel Kontakt mit Artgenossen, vieles kann der Hund sich abschauen und im Spiel lernen.
Auch kann es sein, dass ein Tier in einer völlig neuen Umgebung nicht allein sein möchte. Hunde aus dem Ausland sind den Kontakt mit Artgenossen gewöhnt, die in einer solchen Situation aber fehlen. Geben Sie Ihrem Hund ausreichend Zeit, sich einzuleben.
Das Alleinbleiben muss langsam und behutsam trainiert werden: Zeigen Sie durch regelmäßiges kurzes Verlassen der Wohnung, dass Sie immer wiederkommen und kein Grund zur Sorge besteht – ohne große Verabschiedungs- und Begrüßungsszenarien. In den meisten Fällen führt das zum Erfolg. Vereinzelt gibt es Hunde, die unbedingt noch einen anderen Hund als Spielgefährten brauchen oder ihren Besitzer ständig begleiten möchten.
Einige Hunde leiden stressbedingt schon im Tierheim an Verdauungsproblem und haben sehr oft Durchfall, ohne dass eine organische Erkrankung vorliegt.
Der Umzug vom Tierheim in ein neues Zuhause ist für den Hund in der Regel sehr aufregend. All die neuen Eindrücke und der neue, ungewohnte Tagesablauf kann auch beim robustesten Vierbeiner zu Verdauungsproblemen und auch zu Erbrechen führen.
Auch neigen gestresste Hund zu vermehrtem Urinieren. Sollte es deshalb zu dem ein oder anderen „Unfall“ im Haus kommen, sehen Sie es nicht gleich als Unsauberkeit. Geben Sie dem Vierbeiner noch etwas Zeit.
Füttern Sie dem Tier bei starkem Durchfall kein Dosenfutter sondern nur leicht verdauliche Eiweißkost. Hüttenkäse oder Magerquark mit gekochtem Reis oder mit gestampften Kartoffeln und frisch geriebene Karotten eignen sich dafür. Der Stuhl müsste sich dann nach wenigen Tagen normalisieren. Sollte das nicht eintreten, stellen Sie den Hund nach spätestens 2 Tagen Ihrem Tierarzt vor.
Beachten Sie bitte, dass das Tier bei Durchfall sehr viel Flüssigkeit verliert. Bieten Sie unbedingt ausreichend frisches, am besten abgekochtes Wasser an und achten Sie darauf, das er genügend trinkt!
Auch Erbrechen kann stressbedingt auftreten. Füttern Sie in diesem Fall bitte gar nicht und achten Sie darauf, dass Ihr Hund genügend trinkt. Sie können ihm Wasser (eventuell mit Elektrolyten) anbieten. Auch hier gilt: Hält das Unwohlsein länger als 2-3 Tage an, konsultieren Sie bitte den Tierarzt.
Wenn Sie schon einen Hund haben, dann sollten Sie die Einführung des neuen Familienmitglieds vorsichtig angehen. Organisieren Sie ein Treffen auf neutralem Gelände, mit einem Helfer und gehen Sie erst mal miteinander spazieren, wobei jeder Hund zunächst angeleint ist. Ideal ist am Anfang, jeden Hund auf der abgewandten Seite zu führen, also: Hund Mensch – Mensch – Hund. Danach lässt man die Hunde an lockerer Leine direkt nebeneinander laufen und wenn das auch gut geht, kann man die Hunde auch ableinen. Ob dies gleich beim 1. Treffen möglich ist, oder ob man mehrere Treffen braucht, hängt von den Hunden ab und man sollte sich hier wirklich Zeit nehmen. Wichtig ist, dass Sie die Hunde beobachten und gewünschtes Verhalten loben.
Den eigentlichen Einzug kann man dann am konfliktlosesten gestalten, wenn der neue Hund zuerst in der Wohnung/ im Zimmer ist und der „alte“ dann dazukommt. Wenn der neue Hund dann eingezogen ist, sollte man die Hunde anfangs genau beobachten, um mögliche Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Auch hier wieder gewünschtes Verhalten loben. Potentielle Konfliktherde, wie herumliegendes Spielzeug oder Futter sollte man zumindest anfangs wegräumen. Jeder Hund hat selbstverständlich seinen eigenen Platz, wo er ungestört sein kann. Schön, wenn die Hund miteinander spielen, aber achten Sie darauf, dass keiner den anderen bedrängt und beenden oder unterbrechen Sie das Spiel, wenn es zu wild wird und zu kippen droht. Ein sehr empfehlenswertes Buch für Mehrhundehalter und Integration eines neuen Hundes in eine bestehende Gruppe: „Hundereich“ von Mirjam Cordt.
Beachten Sie auch, dass ein neuer Hund seine Charaktereigenschaften und ein mögliches unerwünschtes Verhalten erst nach einiger Zeit zeigt. Oft zeigt sich erst nach 1 -2 Monaten, nachdem der Hund „aufgetaut“ ist, wo es Probleme gibt und wo man handeln sollte. Gehen Sie gegen unerwünschtes Verhalten gleich von Anfang an vor. Wobei hier nicht vorschnell „mit Kanonenkugel auf Spatzen geschossen“ werden darf. Lassen Sie sich auf keinen Fall einreden, der Hund würde sie mit diesem Verhalten dominieren wollen und sich „über Sie stellen“. In der Regel reagieren Hunde, weil sie mit einer Situation überfordert sind. Und es liegt nun an Ihnen als neuem Halter, ihn so an sein neues Lebensumfeld zu gewöhnen, dass er die neuen (Verhaltens-)Regeln verständlich für ihn auch vertrauensvoll umsetzen kann. Je länger ein Verhalten sich etabliert hat, desto länger dauert es und desto schwieriger wird es, dies in den Griff zu bekommen.
Daher unser eindringlicher Rat: machen Sie keine Selbsttherapie und fragen Sie auch nicht selbsternannte Hundekenner sondern holen Sie sich bitte Rat von einem erfahrenen Hundetraineroder oder nehmen
© 2010: Angelika Stuard und Nicole Flasche
© 2017: Thomas Baumann,
Hinweise für die Haltung von Herdenschutzhunden
Hinweise für die Haltung von Herdenschutzhunden
In Osteuropa ist es noch üblich, dass Hunde für ihre ursprünglichen Aufgaben eingesetzt werden. Das heißt Jagdhunde gehen mit zur Jagd, Hütehunde treiben mit dem Schäfer die Herden und Herdenschutzhunde schützen die Herden vor Wölfen und Bären.
Herdenschutzhunde (HSH) bleiben Tag und Nacht, bei Wind und Wetter bei ihrer Herde und sind stets bereit sie zu verteidigen. In Osteuropa sind jedoch nur wenige Hunde kastriert und so kommt es immer wieder vor, dass sich Herdenschutzhunde mit Streunern oder den Hütehunden der Schäfer verpaaren. Die Welpen dieser Mischlinge werden groß, ziehen in neue Gebiete und geben ihre Gene weiter. So kommt es, dass in vielen osteuropäischen Hunden ein Teil Herdenschutzhund mit vorhanden ist und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass diese Hunde herdenschutzhundtypische Verhaltensweisen zeigen.
HSH haben einige Eigenschaften, die einem Adoptanten bekannt sein sollten: Sie wurden dazu gezüchtet selbstständig, ohne den Menschen, Entscheidungen zu treffen. Der HSH lebt das gesamte Jahr und zu jeder Tages- und Nachtzeit mit der Schafsherde zusammen. Fremde Menschen und Tiere soll er von der Herde fernhalten. Er bringt daher einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb und eine Eigenständig- und Unabhängigkeit mit. Diese Eigenschaften wurden durch lange Zucht und Selektion vorangetrieben, doch Hunde die nicht mehr für diese Aufgaben eigesetzt werden brauchen Menschen mit Erfahrung und dem nötigen Know-how.
Einen Herdenschutzhund zu halten, heißt vor allem daran zu arbeiten, dass der Hund nicht irgendwann sein Grundstück so verteidigt, dass niemand mehr das Grundstück betreten kann. Diese Hunde zu erziehen benötigt viel Konsequenz und Geduld. Sie benötigen klare Strukturen, Regeln und eine klare Führung und das unter Umständen ein Leben lang.
Häufig zeigen HSH und deren Mischlinge Ressourcenverhalten, verteidigen Futter, bewachen ihren Menschen und lassen bei schlechter Führung auch keinen Fremden an „ihre“ Familie.
Wer einen Herdenschutzhund aufnehmen möchte, sollte bereit sein, an diesen Verhaltensweisen zu arbeiten und sie in eine annehmbare Richtung zu lenken, damit aus diesen Hunden ein treuer Begleiter für´s Leben wird.
3. Krankheiten beim Hund
3. Krankheiten beim Hund
Bei Hunden ist es wie bei uns Menschen...der eine kommt ohne große Wehwehchen durchs Leben, den anderen plagen Krankheiten.
Viele Krankheiten aber lassen sich verhindern. Wichtige Impfungen beispielsweise schützen vor vielen schwerwiegenden Erkrankungen. Ein Hund, der bedarfsgerecht ernährt und bewegt wird, ist in der Regel gesünder als ein Hund der nur auf dem Sofa sitzt und sich auf Leckerchen konzentriert. Aber auch bei artgerechter und gesunder Ernährung, einer ausgiebigen Pflege, viel Liebe und zahlreichen Spaziergängen kann es immer mal wieder vorkommen, dass Ihr Hund krank wird.
Sobald Ihr Hund nicht mehr frisst, sich schlapp und müde fühlt oder aber andere Veränderungen zeigt und Sie somit unsicher sind oder eine Krankheit vermuten, sollten Sie immer den Tierarzt besuchen. Bei eventuellen Krankheiten kann nur so schnell genug eingegriffen und eine Behandlung eingeleitet werden. Bitte gehen Sie also lieber ein Mal zu viel als ein Mal zu wenig zum Tierarzt.
Vor der Ausreise
Alle unsere Hunde sind vollständig geimpft und werden vor ihrer Ausreise nach Deutschland noch einmal tierärztlich untersucht, entwurmt und entfloht.
Zusätzlich werden ALLE Hunde mit einem 4DX-Test auf folgende Krankheiten untersucht:
- Anaplasmose
- Dirofilariose
- Ehrlichiose
- Leishmaniose
Nach der Vermittlung
Es kann in seltenen Fällen vorkommen, dass ein Tier eine Krankheit in sich trägt, die bei der Untersuchung vor der Abreise nicht festgestellt werden konnte und die erst durch den Stress des Umzugs auftritt oder weil sie eine lange Inkubationszeit hat und erst nach Wochen, bzw. Monaten ausbricht.
Daher ist es wichtig, dass Sie nach Ankunft Ihres neuen Familienmitglieds Folgendes tun:
- Vorstellung des Hundes bei einem Tierarzt nach der Übernahme.
- Erneute Untersuchung auf Mittelmeerkrankheiten nach 6 Monaten
- Auffrischung der Impfungen nach Vorgabe im Heimtierausweis
WIE ERKENNE ICH, OB MEIN HUND KRANK IST?
- Durchfall und/oder Erbrechen
- Verweigern des Futters
- Kratzen/Juckreiz
- Apathie, Bewegungsunlust
- übermäßiges Hecheln
- Einschränkung in der Bewegung, Humpeln
- Übermäßiges Trinken
- Veränderungen der Haut/des Fells: stumpfes oder struppiges Fell, schuppige Haut, Fellverlust
- Fieber
Jedoch muss nicht immer bei den genannten Veränderungen eine Erkrankung des Hundes vorliegen. Beispielsweise fressen und bewegen sich einige Hunde im Sommer bei hohen Temperaturen weniger.
Im Zweifelsfall sollte jedoch immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
KRANKHEITEN BEIM HUND VORBEUGEN
- Achten Sie auf eine Ernährung, die an die Bedürfnisse Ihres Hundes angepasst ist
- Vermeiden Sie Über- und Untergewicht bei Ihrem Hund
- Beugen Sie Gelenkerkrankungen durch eine Überlastung junger Hunde vor
- Vermeiden Sie Stress bei Ihrem Hund: Achten Sie stets auf das Ausdrucksverhalten und Stresssymptome
- Beugen Sie durch regelmäßige Prophylaxe einem möglichen Befall durch Parasiten wie Zecken und Flöhe vor
- Vermeiden Sie Zahnstein durch die Ernährung und regelmäßige Zahnpflege
- Überprüfen Sie den Impfschutz Ihres Hundes und vereinbaren Sie Routinechecks bei Ihrem Tierarzt
Auch bei Hunden, die keine Anzeichen von Erkrankungen zeigen, kann ein regelmäßiger Routinecheck beim Tierarzt alle 1 - 2 Jahre hilfreich sein. Dieser überprüft das Gewicht, die Zähne und den Allgemeinzustand des Hundes und kann durch ein Blutbild ggf. eine Erkrankung frühzeitig erkennen.
Wichtige Erkrankungen
1. Häufige Erkrankungen
Genauso wie der Mensch ist auch der Organismus des Hundes anfällig für Krankheiten. Dabei gibt es Hundekrankheiten, die besonders häufig vorkommen.
Neben Magen-Darm-Erkrankungen und Hauterkrankungen, zählen dazu auch Allergien und Ohrenentzündungen.
Erhebungen zeigen, dass Magen- und Darmerkrankungen ganz vorne auf der Liste der häufigsten Erkrankungen bei Hunden stehen. In den Leitsymptomen – Durchfall und Erbrechen – unterscheiden sie sich kaum.
Eine sensible Verdauung bei Hunden äußert sich durch Magen-Darm-Symptome, die nicht auf eine akute Erkrankung, wie Parasiten oder Infektionen zurückgehen. Als Ursache für Verdauungsprobleme können Futtermittelunverträglichkeiten, -allergien, ein stressbedingter Reizdarm oder eine zu schnelle, beziehungsweise häufige Futterumstellung in Frage kommen. Die Beschwerden bei Verdauungsstörungen reichen vom breiigen Stuhlgang bis hin zu Durchfall mit wässrigem Kot. Betroffene Hunde können auch unter Flatulenzen, einem aufgeblähten Bauch, Bauchschmerzen oder Erbrechen leiden. Hundebesitzer erkennen Schmerzen im Magen-Darm-Bereich bei ihrem Tier an einem aufgekrümmten Rücken, einem angezogenen Bauch oder der Unlust sich zu bewegen.
An zweiter Stelle der am häufigsten diagnostizierten Krankheitsbilder stehen Hauterkrankungen. Die Haut ist ein komplexes Organ, das empfindlich auf äußere Angriffe aller Art reagiert, sie ist aber auch Alarmmelder für Krankheiten, die sich im Inneren des Körpers abspielen.
Am häufigsten lösen Allergien Hautveränderungen aus, allen voran die Flohspeichelallergie. Es gibt viele Hunde, die allergisch auf Umweltstoffe wie Blütenstaub oder Pollen reagieren. Auch Futtermittel können allergische Hautreaktionen auslösen. Darüber hinaus gibt es Hautpilzerkrankungen, die auch auf den Menschen übertragen werden können. Hautveränderungen sind auch Indikatoren für hormonelle Erkrankungen. Vermehrte Schuppenbildung und die Neigung zu Hautinfektionen beispielsweise sind typische Symptome bei einer Unterfunktion der Schilddrüse.
2. Durch Parasiten übertragene Krankheiten
Nicht selten werden Hunde von Parasiten aller Art gequält. Man unterscheidet zwischen Ekto- und Endoparasiten (Ekto bedeutet außen). Zu den häufigsten Plagegeistern zählen Zecken, Flöhe und Milben. Diese wiederum verursachen oft auch Haut- oder andere Erkrankungen. Eine regelmäßige Parasitenprophylaxe hilft schwerwiegende Erkrankungen vom Hund fernzuhalten.
Die Anaplasmose ist eine von Zecken übertragene Erkrankung, bei der die weißen Blutzellen geschädigt und zerstört werden. Die Erkrankung ist durch alle 2-3 Wochen wiederkehrende Erkrankungsschübe gekennzeichnet, die mit Fieberschüben und verschlechtertem Allgemeinbefinden einhergehen.
Übertragung: Die Erreger werden über Zecken (Ixodes ricinus - gemeiner Holzbock) übertragen.
Hauptsymptome: Plötzlich einsetzendes hohes Fieber. Die Tiere werden apathisch und fressen nicht mehr. Häufig können auch Erbrechen und Durchfall sowie zentralnervöse Symptome beobachtet werden. Auftretende Bewegungsunlust bzw. Lahmheiten können auf Entzündungen in den Gelenken und damit verbundene Schmerzen zurückgeführt werden. Weiterhin können auch innere Organe wie Leber, Milz und Nieren sowie die Augen betroffen sein. Ein Erblinden der Tiere ist möglich.
Die Babesiose ist eine lebensgefährliche Erkrankung bei Hunden, bei der die roten Blutkörperchen durch Einzeller befallen und zerstört werden, ähnlich wie bei der Malaria des Menschen. Daher wird die Krankheit auch häufig als "Hundemalaria" bezeichnet. Während die Erreger der Malaria des Menschen (Plasmodien spp.) jedoch durch den Stich bestimmter Mücken übertragen werden, werden die Erreger der Babesiose durch Zecken übertragen.
Übertragung: Eine Übertragung der Babesiose auf den Hund erfolgt durch den Biß der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).
Hauptsymptome: Hohes Fieber (bis 42° C), starkem Durst, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und schneller Konditions- und Gewichtsverlust. Im weiteren Verlauf kommt es durch den Befall und die Zerstörung der roten Blutkörperchen zu Blutarmut und Gelbsucht mit rotem oder grünlichem Urin. In Haut und Schleimhäuten können Blutungen zu erkennen sein. Weiterhin können oberflächliche Entzündungen der Schleimhäute, besonders der Maulschleimhaut auftreten.Sofern auch das zentrale Nervensystem betroffen ist, sind Bewegungsstörungen durch unvollständige Lähmungen sowie epileptiforme Anfälle möglich. Wird die Babesiose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, sterben die erkrankten Hunde in der Regel.
Die Infektionserreger sind Borrelia-Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten. Die Bakterien breiten sich nach dem Zeckenstich über den Blutkreislauf im gesamten Körper des Hundes aus und können Organe, Gelenke und das Nervensystem befallen.
Übertragung: Die Borreliose wird durch den Holzbock übertragen.
Hauptsymptome: Während eine Borreliose-Infektion beim Menschen meist mit dem Auftreten von Symptomen verbunden ist, verläuft eine Infektion beim Hund meist ohne konkrete Krankheitszeichen. Treten dennoch Symptome auf, sind dies meist Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit. In einigen Fällen kommt es allerdings zur Ausbildung einer „Lyme-Arthropathie“, das ist eine mit Lahmheit einhergehende Arthritis der Gelenke. Im weiteren Verlauf der Borreliose treten schubweise wiederkehrenden Lahmheiten mit Phasen der Besserung auf, denn die Erkrankung wird oft chronisch. Im späten Stadium kommt es zu Schädigungen der Nieren und des Herzens.
Der Erreger der Erkrankung bei Hunden ist das Bakterium Ehrlichia canis aus der Gruppe der Rickettsien. Früher wurden auch die Infektionen durch Anaplasma-Bakterien als Ehrlichiose bezeichnet, diese werden aber heutzutage als eigenständige Anaplasmose klassifiziert. Ehrlichia canis befällt die Monozyten (weißen Blutkörperchen) und Lymphozyten des Hundes, die eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr des Tieres spielen, und vermehrt sich in diesen.
Übertragung: Ehrlichiose kann überall dort erworben werden, wo die Braune Hundezecke anzutreffen ist. In Europa ist dies ab Zentralfrankreich südwärts in allen Mittelmeerländern der Fall. Hierzulande ist die Zecke nicht heimisch, kann aber durch importierte oder heimreisende Hunde nach Deutschland eingeschleppt werden und monatelang in warmen Verstecken etwa in der Garage oder Wohnhäusern überleben.
Hauptsymptome: Eine Ehrlichiose beginnt beim Hund meist "schleichend", und es kann mitunter Jahre dauern, bis die Krankheit ausbricht. Zunächst werden Mattigkeit, Leistungsschwäche und Futterverweigerung beobachtet. Auffällig im weiteren Verlauf ist Nasenbluten. Es werden auch punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten und auf der Haut beobachtet. Blut im Kot oder Urin, Bluthusten und Blutergüsse in den Gelenken können vorkommen, ebenso hohes Fieber und Lymphknotenschwellungen. Für die Blutungsneigung ist das Absinken der Blutplättchen, der Thrombozyten, verantwortlich. Im Gegensatz zur Anaplasmose wird eine unbehandelte Ehrlichiose meist chronisch und kann infolge zunehmender, gegebenenfalls über Jahre andauernder, schleichender Blutungsneigung zum Tod des Tieres führen. Begleitsymptome sind zudem Schwäche, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und wiederkehrendes Fieber.
Der Herzwurm (Dirofilaria immitis) aus der Gattung der Dirofilarien wird als Larve auf ein Wirtstier übertragen und entwickelt sich in den großen Blutgefäßen der Lunge bzw. dem Herzen zum ausgewachsenen Tier. Da diese Würmer zwischen 20 und 30 Zentimeter groß werden, verursachen sie bei hohen Befallsraten einen erheblichen Blutstau und damit eine Mangelversorgung und verschiedene Folgeprobleme.
Übertragung: Herzwurmlarven werden durch den Stich bestimmter Stechmücken übertragen. Diese können die Wurmlarven nach dem Stich eines infizierten Organismus auf ein neues Opfer übertragen.
Vorkommen: Der Herzwurm kommt in Süd- und Osteuropa vor. In den Mittelmeerländern Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich ist der Herzwurm teilweise sehr weit verbreitet (siehe Verbreitungskarte). Auch auf der Balkanhalbinsel sowie in der Slowakei und in Rumänien ist er anzutreffen. Herzwürmer sind außerdem in den USA sehr weit verbreitet sowie in Kanada, Australien und in Südostasien inklusive Japan.
Hauptsymptome: Ein Befall mit wenigen Würmern wird von Hunden meist symptomlos toleriert; allerdings kann es bei Hunden auch zu einem massiven Befall kommen. Grundsätzlich entwickeln sich die Symptome über Monate nach der eigentlichen Infektion. So lange dauert es nämlich, bis sich die Herzwurmlarven zu ausgewachsenen Würmern entwickelt haben. Es kann u.a. infolge von Mangelversorgung zu Merkmalen allgemeiner Schwäche, Antriebs- und Teilnahmslosigkeit sowie Gewichtsverlust kommen. Charakteristisch sind im weiteren Verlauf oft Atemnot und Husten durch den Wurmbefall der Lunge, z. T. auch Erbrechen.
Siedeln die Würmer im Herz, können bei starkem Befall Herzstörungen und Blutstauungen sowie Leber- und Nierenstörungen und Blutarmut hinzukommen. Der Urin färbt sich rot. Unerkannt oder zu spät behandelt, führt ein starker Befall meist zum Tod
Behandlung und Vorbeugung: Herzwürmer können durch spezielle Wurmmittel wirkungsvoll bekämpft und abgetötet werden. Allerdings darf mit der Therapie nicht gewartet werden, bis sich die ausgewachsenen Würmer in den Gefäßen der Lunge und des Herzens festgesetzt haben, denn die absterbenden Würmer verstopfen die Blutgefäße und verursachen so gefährliche Embolien und Thrombosen. Von daher ist eine regelmäßige und rechtzeitige Entwurmung mit besonderen, dafür zugelassenen Präparaten notwendig, um Herzwürmer noch im Larvenstadium zu bekämpfen.
Der Überträger von Hepatozoonose ist die braune Hundezecke. Allerdings nicht durch den Stich, sondern durch das Verschlucken oder fressen der gesamten Zecke. Nur durch eine Blutuntersuchung in einem Labor kann diese Krankheit festgestellt werden.
Vorkommen: Noch vor 10 Jahren galt eine Hepatozoonose in Europa als eine seltene Erkrankung bei Hunden, und war für Deutschland unbekannt. Heute stellt diese Erkrankung ein großes Problem im europäisch-mediterranen Raum dar. Hepatozoon canis, sowie auch dessen Vektor Rhipicephalus sanguineus sind nun auch für Deutschland nachgewiesen.
Hauptsymptome: Die Symptomatik bei Hunden ist sehr unterschiedlich. Gewichtsverlust, allgemeine Schwäche, Durchfall und Erbrechen, Milzvergrößerung und Lymphknotenschwellungen lassen auf einen Organbefall schließen, der als erstes diagnostiziert werden kann. Im weiteren Verlauf treten charakteristische Hautveränderungen auf, besonders an weichen und haarloseren Stellen, wie an Gesicht, Achseln und Hoden. Zu den Hautveränderungen zählen Krustenbildung, Ekzeme und Haarausfall.
Ein Teil der infizierten Hunde zeigt überhaupt keine Krankheitssymptome, was möglicherweise mit einer bestimmten Veranlagung des Immunsystems zu tun hat. Dennoch tragen diese Tiere die Erreger in sich, so dass Sandmücken die Leishmanien durch einen Stich aufnehmen und weitergeben können.
Behandlung: Eine vollständige Heilung der Erkrankung ist nicht möglich. Jedes Tier muss spezifisch therapiert werden. Die Behandlung wird auf jedes Tier individuell abgestimmt. Eine Langzeitmedikation ist in den meisten Fällen nötig.
Die Krankheit wird durch Einzeller namens Leishmanien ausgelöst. Der Hundeerreger ist Leishmania infantum, der aber auch den Menschen und andere Säugetiere befallen kann. Leishmanien befallen und vermehren sich in den weißen Blutkörperchen, hauptsächlich im Knochenmark. Sie schädigen innere Organe wie Leber, Milz und Nieren.
Übertragung: Leishmaniose bzw. dessen Erreger werden durch den Stich einer weiblichen Sandmücke übertragen. In dieser großen Familie mit mehr als 23 europäischen Arten können aber nicht alle die Erkrankung übertragen. Sandmücken können die Erreger nur nach dem Stich eines infizierten Organismus auf ein neues Opfer übertragen. Dagegen geben sie Leishmanien nicht an ihre Nachkommen weiter.
Vorkommen: Je nach Verbreitung und Dichte der Sandmücken sind die Befallsraten von Leishmaniose für Hund und Mensch europaweit sehr unterschiedlich. Sandmücken kommen im ganzen Mittelmeerraum, in Portugal, Deutschland (entlang des Rheins), in der Schweiz und in Südbelgien vor. Besonders viele Leishmaniose-Fälle bei Hunden findet man in Frankreich, Italien und Spanien. Daneben ist Leishmania infantum auch in großen Teilen Asiens und Südamerikas ein sehr ernstes Problem und auch in Afrika verbreitet.
Hauptsymptome: Die Symptomatik bei Hunden ist sehr unterschiedlich. Gewichtsverlust, allgemeine Schwäche, Durchfall und Erbrechen, Milzvergrößerung und Lymphknotenschwellungen lassen auf einen Organbefall schließen, der als erstes diagnostiziert werden kann. Im weiteren Verlauf treten charakteristische Hautveränderungen auf, besonders an weichen und haarloseren Stellen, wie an Gesicht, Achseln und Hoden. Zu den Hautveränderungen zählen Krustenbildung, Ekzeme und Haarausfall.
Ein Teil der infizierten Hunde zeigt überhaupt keine Krankheitssymptome, was möglicherweise mit einer bestimmten Veranlagung des Immunsystems zu tun hat. Dennoch tragen diese Tiere die Erreger in sich, so dass Sandmücken die Leishmanien durch einen Stich aufnehmen und weitergeben können.
Behandlung und Vorbeugung: Eine vollständige Entfernung der Erreger ist meist sehr schwierig, so dass die Leishmaniose oft chronisch wird und dementsprechend behandelt werden muss. Zur Diagnose und Behandlung muss der Tierarzt aufgesucht werden. Ein Impfschutz gegen Leishmanien-Einzeller existiert zurzeit nicht, daher sollten vorbeugende Maßnahmen gegen den Angriff einer Sandmücke durchgeführt werden.
Der Rundwurm Dirofilaria repens gehört zur Gattung der Dirofilarien und ist damit ein naher Verwandter des Herzwurms. Ähnlich wie dieser wird auch die Larve von D. repens durch den Stich eines Moskitos übertragen. Allerdings erfolgt die Entwicklung zum ausgewachsenen Wurm in den meisten Fällen subkutan, also unter der Haut, so dass die entstehenden Verdickungen der Haut mit den erwachsenen Würmern als Erhebungen sicht- und fühlbar sein können.
Übertragung: Die Larve von Dirofilaria repens wird durch den Stich bestimmter Moskito-Arten übertragen. Wie andere Mücken auch, können diese Stechmücken die Wurmlarven nach dem Stich eines infizierten Organismus auf ein neues Opfer übertragen.
Vorkommen: D. repens war bis vor wenigen Jahren lediglich in süd- und osteuropäischen Ländern wie Spanien, Südfrankreich, Italien, Griechenland, Portugal sowie Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien heimisch (siehe Verbreitungskarte). Im Jahr 2013 wiesen Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin (FU Berlin) Larven von D. repens allerdings auch erstmals in einheimischen Stechmücken und Hunden nach. Die Tiere aus der Region Berlin-Brandenburg hatten Deutschland zuvor nie verlassen, weshalb hier erstmals also gänzlich einheimische Fälle vermutet werden konnten. Außerhalb Europas sind D. repens-Infektionen in Asien (etwa im Mittleren Osten) und Afrika verbreitet.
Hauptsymptome: Erkrankungen durch D. repens sind in der Regel für den Hund nicht gefährlich. Nach einer längeren symptomfreien Zeit, währenddessen sich die Wurmlarven in die ausgewachsenen Würmer entwickeln, treten kleine, meist schmerzlose und ggf. verschiebbare Erhebungen der Haut auf.
Behandlung und Vorbeugung: Ein Befall mit D. repens kann durch bestimmte Wurmmittel wirkungsvoll bekämpft werden. Eine regelmäßige und rechtzeitige Entwurmung mit speziell dafür geeigneten Präparaten ist notwendig, um die Würmer noch im Larvenstadium zu bekämpfen. Ergänzend ist ein Schutz der Hunde vor dem Stich der übertragenden Stechmücken als vorbeugende Maßnahme und zur Verhinderung der weiteren Verbreitung dieser Parasitose ausgehend von befallenen Hunden hierzulande sinnvoll.
Demodikose ist eine Räudeform, die durch die Haarbalgmilbe (Demodex canis) verursacht wird. Diese wird im Normalfall vom Hund toleriert und lebt als ständiger Begleiter in den Haarfollikeln. Erst eine Schwächung des Immunsystems des Hundes (etwa durch Krankheit, Fehlernährung oder Parasitenbefall) kann zu einer massiven und explosionsartigen Vermehrung der Haarbalgmilben führen. Dabei werden Befallsdichten von bis zu 80.000 Milben pro Quadratzentimeter Haut beobachtet.
Symptome und Verlauf:
a. Lokalisierte (örtlich begrenzte) Demodikose
Diese Form tritt meist bei Junghunden auf und zeigt in 90 Prozent der Fälle einen gutartigen Verlauf mit spontaner Heilung. Von der lokalisierten Form spricht man, wenn bis zu fünf kleine, umschriebene, nicht juckende, schuppige haarlose Hautstellen auftreten. Betroffen sind meist der Kopf, besonders im Bereich der Lefzen und Augenlider, und die Vordergliedmaßen, also im Prinzip die Körperteile, die beim Säugen den intensivsten Kontakt mit dem Muttertier haben. Trotz ihres meist harmlosen Verlaufs ist eine Kontrolle des Krankheitsverlaufs durch regelmäßige, im Abstand von zwei bis vier Wochen durchgeführte Hautproben bis zur vollständigen Ausheilung wichtig und in jedem Fall durchzuführen.
Zur Unterstützung des Heilungsverlaufs sind alle Maßnahmen wichtig, die die körpereigene Abwehr stärken. Dazu gehören regelmäßige Entwurmungen, qualitativ hochwertiges Futter und die Vermeidung von Stressfaktoren jeglicher Art. Sollte keine spontane Heilung eintreten, ist eine Behandlung mit Milbenmitteln notwendig.
b. Generalisierte Demodikose
Bei allen Formen, bei denen mehr als fünf Hautstellen oder größere Hautbezirke oder mindestens zwei Pfoten verändert sind, spricht man von der generalisierten Form. Je nach Dauer der Erkrankung kommt es häufig zu bakteriellen Folgeinfektionen, zur Verdickung und verstärkter Verhornung der Haut sowie zu vermehrter Einlagerung von Pigmenten. Auch große Mitesser, Pusteln, Furunkeln sowie Rötung und Schuppung werden beobachtet.
Die generalisierte Demodikose kann bei Hunden jeder Altersstufe auftreten und gilt als schwere Hauterkrankung. Gerade bei älteren Hunden wird die Erkrankung häufig durch andere, das Immunsystem schwächende Grunderkrankungen, wie Infektionen, Tumore oder Stoffwechselerkrankungen ausgelöst.
Daher sind auch in diesem Fall alle Maßnahmen zur Stärkung des körpereigenen Immunsystems und zur Beseitigung der Grunderkrankungen durchzuführen. Hierzu zählen auch die Ernährung mit ausgewogener und vitaminreicher Kost sowie gegebenenfalls die Bekämpfung von Parasiten und der durch sie übertragenen Infektionskrankheiten.
Ohrmilben sind sehr spezialisierte Parasiten, denn sie befallen nur die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang.
Symptome und Verlauf: Die Hunde leiden im Wesentlichen unter einem starken Juckreiz im Ohr. Die Tiere halten den Kopf zur Seite oder schütteln ihn heftig, vollführen Manegebewegungen oder vollkommen unkoordinierte Bewegungen. Ohr und Gehörgang sind mit einem schwarzen, krümeligen Sekret angefüllt, in dem die Milben mikroskopisch nachweisbar sind
Durch das häufige Kratzen kann es zu offenen Wunden und nachfolgend zu Entzündungen kommen, die sich auf den Gehörgang übertragen. Nässende Ekzeme an Ohrrand, Ohrgrund und Wange oder Hämatome können entstehen, und in schweren Fällen kann die Entzündung durch das Trommelfell auf die inneren Hörorgane übergreifen und zu Mittelohrentzündung und Taubheit führen.
Behandlung und Vorbeugung: Zur Diagnose und Behandlung muss der Tierarzt aufgesucht werden. Moderne Milbenmittel können die Parasiten relativ schnell eliminieren, aber auch etwaige Entzündungen müssen behandelt werden, bevor sie auf die Hörorgane übergreifen.
Die klassische Räude (beim Menschen Krätze genannt) wird durch Krätz- oder Räudemilben des Hundes verursacht, die häufigste Milbenart bei diesen Vierbeinern. Die Erkrankung beruht auf den zahlreichen Hautreaktionen des Tieres auf einen Parasitenbefall.
Vorkommen: Milben leben meist sehr artspezifisch, so dass der Befall durch den Kontakt mit anderen infizierten Hunden verursacht wurde. Dabei muss kein direkter Fellkontakt bestanden haben; es reicht die Anwesenheit an einem Ort zusammen mit befallenen Hunden. Milben kommen in unseren Breitengraden nicht mehr so häufig vor wie Flöhe.
Symptome und Verlauf: Charakteristisch für einen Befall sind Schuppen- und Faltenbildung. Die klassische Räude zählt zu den Hauterkrankungen, die mit besonders starkem Juckreiz verbunden sind. Dieser wird zum Einen durch die Irritation durch die Parasiten selbst, zum Anderen aber auch durch allergische Reaktionen auf Milbenspeichel und Milbenkot seitens des Hundes verursacht. Hinzu kommen rote Papeln, Haarausfall und stellenweise auch eine Verdickung der Haut sowie ein ranziger Geruch durch die Zunahme der Hautfettproduktion (Seborrhoe). Die Hautveränderungen beginnen am Kopf und an den Ohren der Hunde und können sich später über den ganzen Körper - einschließlich des Schwanzes - ausbreiten.
Behandlung und Vorbeugung: Zur Diagnose und Behandlung muss der Tierarzt aufgesucht werden. Moderne Milbenmittel können die Parasiten relativ schnell eliminieren.
3. Darmparasiten
Nicht nur Würmer, sondern auch parasitäre Einzeller, bedrohen die Darmgesundheit von Hund und Katze und können Infektionen hervorrufen. Am häufigsten kommen sogenannte Giardien vor, besonders betroffen sind junge Tiere.
Ein sehr häufiges Problem bei Hunden und Katzen sind Giardien. Es sind keine Würmer im klassischen Sinne, sondern einzellige, für das bloße Auge so gut wie unsichtbare Darmparasiten, die sich an die Darmschleimhaut setzen und von dort aus großen Schaden anrichten können. Giardien kommen leider in sehr vielen Tierhaltungen vor. Diese Parasiten sind infektiös, vermehren sich leicht und sind aufwändig in der Bekämpfung.
Es ist ein leider weit verbreiteter Irrtum, dass diese Parasitenform aus dem Ausland „eingeschleppt“ wird. Sie finden Giardien im In- und Ausland, bei Züchtern, in Tierheimen, bei großen Tierbeständen auf kleinem Raum und in der privaten Haustierhaltung. Unhygienische Zustände unterstützen die Vermehrung dieser Parasiten zusätzlich.
Sypmtome:
Symptome bei Giardien beim Hund treten vor allem bei Welpen oder Hunden mit einem geschwächten Immunsystem auf. Bei gesunden, kräftigen ausgewachsenen Tieren verläuft eine Ansteckung mit Giardien oftmals symptomlos. Die typischen Anzeichen einer Giardien-Infektion sind starker, wiederkehrender dünnbreiiger bis wässriger Durchfall. In einigen Fällen ist dieser leicht blutig, manchmal schaumig und/oder von Schleimspuren durchsetzt.
Wie muss bei Befall von Giardien behandelt werden?
Giardien sind äußerst hartnäckige Mitbewohner, die gezielt und vor allem sehr korrekt medizinisch behandelt werden müssen damit das Tier sicher davon befreit wird. Für die Behandlung von Giardien gibt es verschiedene Medikamente, die Ihnen Ihr Tierarzt nennen und individuell auf Ihr Tier abstimmen wird (z.B. Panacur, Metronidazol, Metrobactin, Spartrix). Die Medikamente müssen Sie sehr genau nach Anweisung verabreichen. Übliche Entwurmungsmittel helfen nicht!! Giardien können sich in die Gallengänge zurückziehen und sind dort für die Medikamente oft nicht erreichbar. Deswegen muss der erste Behandlungszyklus wiederholt werden und manchmal ist die Therapie deshalb sehr langwierig.
4. Virusinfektionen
Jeder wird schon einmal die Namen der gefährlichsten Krankheiten des Hundes gehört haben: Staupe, ansteckende Hepatitis, Leptospirose, Parvovirose und Tollwut. Dahinter verbergen sich überwiegend Viruserkrankungen, gegen die es keine Medikamente gibt. Man kann zwar ein erkranktes Tier unterstützend behandeln, eine Therapie gegen die Erreger ist allerdings fast nicht möglich. Bei Tollwut ist eine Behandlung sogar gesetzlich verboten. Deshalb ist eine vorbeugende Impfung ja auch so wichtig!
Die Canine infektiöse Tracheobronchitis, die häufig auch als Zwingerhusten bezeichnet wird, ist eine hoch ansteckende multifaktorielle Erkrankung der oberen Atemwege. An der Erkrankung sind meist mehrere Erreger beteiligt (Mischinfektion), weshalb auch häufig vom Zwingerhustenkomplex gesprochen wird. Viren schädigen dabei zunächst die Atemwegschleimhäute und erleichtern dadurch verschiedenen, in der Umwelt vorkommenden Bakterien, diese zu besiedeln, Schäden anzurichten und Krankheitssymptome zu verursachen.
Sypmtome:
Nach einer Inkubationszeit von in der Regel 4-10 Tagen tritt ein akuter, wiederkehrender, trockener Husten auf, der besonders bei Anstrengung und Aufregung einsetzt. Das Allgemeinbefinden ist in der Regel ungestört.
Ist Bordetella bronchiseptica jedoch an der Infektion beteiligt, entsteht ein feuchter Husten, begleitet von Niesen, schleimig-eitrigem Augenausfluss und hochgradig gestörtem Allgemeinbefinden.
Vorbeugung:
Um einer Erkrankung wirksam vorzubeugen, sollten Sie Ihren Hund impfen lassen. Vor allem, wenn er viel Kontakt zu Artgenossen hat, z.B. in Tierpensionen, Tierheimen, Hunde-/Welpenschulen, Ausstellungen, Tierarztpraxen, Hundeausläufen oder eben in Zwingern.
Da jedoch unterschiedliche Erreger beteiligt sein können, besteht trotz des Impfstoffes keine gesicherte Immunität. Allerdings zeigen sich bei vielen der geimpften Tiere wesentlich schwächere und kürzere Krankheitsverläufe.
Therapie:
Je nach Symptomen können zudem hustenstillende oder fiebersenkende Medikamente gegeben werden. Wichtig ist zudem Ruhe für das Tier, anstrengende oder aufregende Situationen sollten vermieden werden. In der Regel klingt der Zwingerhusten bei Hunden innerhalb von zwei Wochen wieder ab. Kommen jedoch aufgrund der geschwächten Immunabwehr zusätzliche Infektionen hinzu, können Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder auch Rippenfellentzündungen entstehen.
Die Staupe als die wohl bekannteste Viruserkrankung des Hundes, zeigt ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Nach den Erstsymptomen hohes Fieber, Fressunlust und Mattigkeit entwickeln sich verschiedene Formen, die oft ineinander übergehen: die Lungenform (Husten, Atembeschwerden), die Magen-Darm-Form (Erbrechen, Durchfall), die nervöse Form (Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krämpfe), die Hautform (blasiger Hautausschlag) und die Hartballenkrankheit (übermäßige Verhornung der Sohlenballen und des Nasenspiegels). Dauerhafte Schäden bei Überleben der Krankheit sind das sogenannte Staupegebiss (Defekte des Zahnschmelzes bei Erkrankung im Alter des Zahnwechsels), Verhaltensstörungen und Epilepsie. In den letzten Jahren wurde die Staupe wieder zunehmend beobachtet.
Übertragung:
Staupe ist hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion von einem erkrankten zu einem gesunden Tier. Für eine Infektion reicht es, wenn ein Hund das Virus oral aufnimmt oder sogar nur einatmet. Hunde können sich dabei nicht nur bei anderen Hunden, sondern auch bei wilden Dachsen, Füchsen, Frettchen oder Mardern anstecken, wenn diese an Staupe erkrankt sind.
Symptome:
Die ersten Anzeichen für eine Staupe beim Hund sind in ihrer Kombination oft charakteristisch. Die Inkubationszeit beträgt drei bis sieben Tage. Nach dem Eindringen in Lymphknoten vermehrt sich das Virus in den Schleimhäuten der Atemwege, des Verdauungstraktes, der Harnorgane sowie im Auge und sogar in den Hirnhäuten. Breitet sich das Virus in diesen Organen aus, werden wichtige Zellen beschädigt.
Therapie:
Staupe kann bei Hunden nur symptomatisch behandelt werden. Das heißt, dass die verschiedenen Symptome einzeln von einem Tierarzt behandelt werden müssen und man das Virus nicht direkt bekämpfen kann.
Vorbeugung:
Um einen Hund sicher vor Staupe zu schützen, sollte jeder Hund im Welpenalter dagegen geimpft werden. Der Schutz gegen Staupe wird nicht als Einzelimpfstoff verabreicht, sondern ist ein Teil jeder Standardimpfung. In seltenen Fällen kann es trotz Impfung zu einem Ausbruch von chronischer Staupe kommen.
Hinweis: Die Aufzählung dieser Hundekrankheiten erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient lediglich der Information und Aufklärung.