Skip to main content

Tipps für Katzenhalter

Die Katze zieht nun also ein, wie verhalte ich mich richtig?

Die Katze zieht nun also ein, wie verhalte ich mich richtig?

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck! Lassen sie es langsam angehen! Versetzen Sie sich in den kleinen Neuankömmling: alles ist neu, man hatte vermutlich eine Autofahrt oder einen Flug hinter sich nichts, was man gestern noch kannte, ist heut noch da, man kennt die Zweibeiner nicht, alles riecht neu, neue Geräusche…manch einer möchte sich da erstmal verstecken, in Ruhe ankommen und in seinem Tempo alles erforschen.

Bieten Sie dem kleinen Gast also einen Rückzugsort an, Fresschen (mehrmals wenig und in kleinen Rationen, sonst geht’s rasant vorn rein und noch rasanter hinten wieder raus!) und Klöchen in der Nähe, ansonsten ist ein nicht zu heller und nicht zu lauter Ort gut. Manch einer kommt dann recht schnell, manch einer geht nachts allein auf erste Erkundung und manch einer traut sich erstmal gar nicht…Wichtig ist, dass der Schatz frisst und das Klo nutzt, der Rest kommt auf jeden Fall früher oder später. Bewährt hat sich, Mieze als erstes ihr Katzenklo zu zeigen. Katzen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere, deren Mutter ihnen Stubenreinheit beigebracht hat. Nur muss die Katze halt auch wissen, wo sie ihr Geschäft verrichten soll. Wenn Mieze aller Voraussicht entgegen in die Bude pieselt, nicht schimpfen (eine Katze ist kein Hund) und falls schon möglich (und ohne Zwang) auf ihr Katzenklo tragen. Bitte achten Sie darauf, dass der Zugang zur Katzentoilette (Badezimmertür etc.) immer gewährleistet ist.

Sollte der kleine Fellpopo sehr scheu sein, bietet es sich an, sich in seine Nähe zu setzen und ein bisschen beruhigend auf ihn einzureden. Gern etwas vorlesen oder vorsingen, wenn sie nicht völlig talentfrei sind…klingt komisch, ist aber so. Auch Bestechung in Form von Leckerlis ist erlaubt und sie brechen oft das Eis. Wenn Sie die Katze darüber hinaus nicht bedrängen, merkt sie so dennoch, dass sie ihnen vertrauen kann. Gerade die, die am Anfang scheu sind, werden später oft die größten Schmuser! Es ist noch keiner immer scheu geblieben, bitte haben Sie Geduld und geben Sie ihrem kleinen Freund die Zeit, die er eben haben möchte – ein langes Katzenleben in inniger Freundschaft ist der Dank!
Nicht jede Katze steckt den Reisestress aber gleich gut weg. Sollte die Katze Durchfall bekommen, lieber eine Mahlzeit ausfallen lassen (keinesfalls Trockenfutter, Zwieback oder gar Bananen geben! Sie lachen? Alles schon vorgekommen…), ggfs. ein wenig Magerquark unters Futter geben oder ein bisschen gekochte Kartoffel mit Huhn vermengen, alles ungewürzt und magenfreundlich. Falls die Katze noch am übernächsten Tag an Durchfall leidet, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf. Katzen dehydrieren schnell, was zu lebensbedrohlichen Zuständen führen kann.

Trockenfutter sollten Sie generell nur als Leckerchen geben, da es sich einfach ungünstig auf dem Flüssigkeitshaushalt der Katze auswirkt! Die Meinungen über Trockenfutter sind selbst unter Tierärzten geteilt. Möchten Sie täglich Cornflakes ohne Milch essen? Sehen sie…Um die Katze gar nicht erst in die Gefahr einer möglichen Nierenerkrankung oder Harnsteine aufgrund von Trockenfütterung zu bringen, sollte Trockenfutter daher – wenn überhaupt – unbedingt nur in Maßen gereicht werden und eine hochwertige Zusammensetzung haben.

WICHTIG nicht nur am Anfang:
Vor jedem Wasch-, Trocken- oder Spülvorgang immer in die Maschine schauen, ob der Tiger sich dort nicht zur Ruhe gesetzt hat!!! Auch wenn Sie Frau Holle spielen und die Betten aus dem Fenster aufschütteln…Erst gucken, dass ich keine Mietze reingekuschelt hat. Keine Chemikalien, Wasch- und Putzmittel offenstehen lassen, unbedingt den Kontakt mit Duftölen (Vergiftungsgefahr!) vermeiden und die Wohnung auf giftige Pflanzen absuchen und diese bitte ausquartieren. Eine Liste dazu finden Sie hier: Giftpflanzen: Uni Zürich

Sollten Sie Fragen oder Probleme haben, scheuen Sie sich nicht, uns zu kontaktieren. Wir wollen schließlich dasselbe, nämlich, dass es der Katze gut geht.

EINE KATZE ODER BESSER ZWEI?

Gerade in Wohnungshaltung braucht eine Katze normalerweise einen Sozialpartner der gleichen Art, der auch die gleiche Sprache, nämlich „kätzisch“ spricht. Dann ist Ihre Katze den ganzen Tag unterhalten, auch wenn Sie tagsüber berufstätig sind, hat sie einen Genossen zum Spielen, Balgen, Toben und Kuscheln und fühlt sich dann besonders wohl in ihrer Haut. Davon profitieren alle Beteiligten – und meist auch Ihre Möbel, Tapeten, manchmal auch Beine und Hände. Auch bei der Versorgung im Urlaub in Ihrer Wohnung durch Freunde oder Nachbarn sind Ihre Tiere dann emotional stabiler und vermissen nicht so stark „ihren“ Menschen.
Sinnvoll ist es dann, sich direkt zwei Katzen anzuschaffen, die sich bereits kennen, so sparen Sie sich die Vergesellschaftung. Wenn Sie wirklich nur eine Einzelkatze haben wollen oder können, sollten Sie sich vorher erkundigen, dass diese Katze das auch auf jeden Fall möchte oder gar braucht. Einen sozialen Tiger zur Einzelhaft zu zwingen macht nicht nur die Katze unglücklich, auch Sie werden es merken und wahrscheinlich bereuen. Es gibt sie, die Tiere die allein sein wollen oder müssen, bitte suchen Sie dann gezielt danach.

In vielen Fällen ist das Ersttier aber bereits vorhanden, und es soll eine zweite Katze dazu angeschafft werden. Hierzu bekommen wir viele Fragen, oft leider erst, wenn es mit der Vergesellschaftung nicht auf Anhieb funktioniert. Das hat uns bewogen, unsere Erfahrungen und Tipps schriftlich zusammenzufassen und Ihnen vor der Vermittlung an die Hand zu geben. Natürlich beraten wir Sie bei Fragen gerne persönlich und individuell, denn Katzen sind kleine Persönlichkeiten. Genauso, wie wir Menschen auch, sind Katzen erst mal skeptisch, wenn plötzlich ein Fremder im eigenen Heim auftaucht. Würden Sie jemandem, den Sie nicht kennen, sofort freudig um den Hals fallen? Die Bandbreite der möglichen Reaktionen hängt auch bei Katzen davon ab, welche Charaktere aufeinandertreffen und wie das Leben vorher in Bezug auf Kontakte geprägt war (eine Katze die 10 Jahre allein war überzeigt man ggf. nicht mehr vom Zusammenleben mit einem anderen Tier).

Wer passt ungefähr zusammen?

Die erste Katze ist der Revierbesitzer (Sie haben es immer vermutet: Sie selber sind nur geduldetes Personal). Die erste Katze sollte deshalb immer weiter Ihre bevorzugte Prinzessin oder Ihr bevorzugter Prinz bleiben; sie darf sich keinesfalls zurückgesetzt fühlen durch den Neuankömmling. Das Zweittier wird dann erst einmal – so schwer es Ihnen auch fallen mag – die zweite Geige spielen, aber das macht ihm nicht viel aus, diese Rolle muss es im Tierreich ohnehin einnehmen. Deshalb sollten wir Menschen nichts tun, was diese Rangordnung durcheinanderbringen kann. Das klären die Tiere unter sich und auch eine Umkehr dieser Rangfolge ist für keinen ein Drama, das ist in der Natur einfach so, da bekommt niemand Ego-Probleme. Das neue Tier sollte daher in Alter, Art und Temperament zu Ihrer ersten Katze passen.

Wir beraten Sie hierzu gerne. Rasse und Fellfarbe spielen für Katzen dabei eine untergeordnete Rolle, aber sollten auch beachtet werden. Eine sportliche Siam und ein behäbiger Perser haben zum Beispiel einfach nicht die gleichen Interessen….

Einige Faustregeln gibt also

Schlecht zusammenpassen: Baby und Senior, verspielter Racker und ruhebedürftiger Fels in der Brandung, grober Held und vorsichtiger Angsthase. Sehen Sie das mit ihren Augen: möchte ihr Opa den ganzen Tag nur mit einem Dreijährigen verbringen? 24 h am Stück? Tag für Tag und dann geht’s munter weiter zur Pubertät, während Opi körperlich und mental eher unfitter wird? Möchte das liebe Kind, das gern Gedichte liest und Geige spielt nur mit dem Rabauken rumhängen, der nur Streiche im Kopf hat? Bei Tieren gilt fast nie: Gegensätze ziehen sich an, das kann schwer nach hinten losgehen, besser ist: gleich und gleich gesellt sich gern! Der Zwerg animiert den müden Opi nicht dauerhaft zum Spielen, Opi schätzt aufgrund des Alters nun mal ein ausgiebiges Schläfchen und der Körper verlangt es. Der Mini hingegen hat nichts anderes als Forschen, Entdecken und Unsinn im Kopf, auch das will die Natur so. Können wir das umkehren oder den Tieren beibringen, sich beim anderen eine Scheibe abzuschneiden? Klare Antwort: Nein. Ihr Senior wäre genervt und überfordert von einem Powerkitten, das wiederum wäre, unterfordert und auch genervt. Wieviel Spaß hätten sie dabei? Richtig: wie die Katzen auch – keinen! Gut ergänzen sich aber z.B. schmusiger Charmebolzen und ängstliche, schüchterne Maus oder in etwa gleichaltrige Tiere. Wie beim Menschen auch: je mehr Überschneidungen es bei den Interessen gibt, umso mehr hat man, was man miteinander teilen kann.

Besser ein Er oder eine Sie dazu? Hier gibt es keine Regel, manche Katzen mögen Geschlechtsgenossen besonders gerne, manche eher das andere Geschlecht, vielen Katzen ist das egal. Auch hier ist das Temperament eher von Bedeutung als das Geschlecht.
Was können Sie noch dazu beitragen? Beim Einzug der neuen Katze sollte diese wie bereits erwähnt für die ersten Tage optimalerweise einen eigenen Raum mit Katzenklo und Futterplatz erhalten. Diesen Raum können sie dann der Erstkatze schon einmal zeigen, während der neue Schatz den Rest der Wohnung besichtigt (beim Umsetzen sollten sie sich anfänglich natürlich nicht begegnen, d.h. also den Umweg über das Bad oder ein weiteres Zimmer nehmen beim Tausch der Aufenthaltsräume) Das hat den Vorteil, dass die Tiere sich schon riechen und hören können und so vorher merken, dass da noch jemand in der Wohnung ist. Ein weiterer Vorteil ist für Sie: Sollte die neue Katze durch den Umzugsstress Durchfall oder Schnupfen bekommen (was durchaus der Fall sein kann), dann müssen Sie nur diese eine Katze mit Medikamenten behandeln. Meist ist nach ein paar Tagen alles vergessen.

Wenn Sie die Katzen langsam und über die Nase daran gewöhnen, dass da ein Neuer am Start ist, können sie sich in Ruhe damit anfreunden. Die beiden Katzen erleben sich gegenseitig immer weniger als Bedrohung und werden neugierig aufeinander. Nach ein paar Tagen können Sie zusätzlich Spielzeuge und Decken der bevorzugten Schlafplätze der Katzen untereinander tauschen, dann können die beiden sich langfristiger „riechen“ und Vertrauen fassen.

Unterstützend bekommen Sie bei Ihrem Tierarzt Pheromon-Präparate, die – für uns geruchlos, für die Katze ohne Chemiekeule – Ihre beiden Stubentiger freundlich stimmen sollen.
Reichen Sie in dieser Zeit die Lieblingsspeisen der Tiere und verwöhnen sie sie.


Wie gehen die Katzen miteinander um?

Wenn Sie dann nach ein paar Tagen die Tür einfach einmal offenlassen (bitte nur in Ihrem Beisein und nur, wenn Sie ausreichend Zeit zur Verfügung haben), dann versuchen die Tiere oft erst einmal, das Territorium des anderen zu untersuchen. Bei Begegnungen kommt es durchaus zu Fauchen und Geknurre. Es wird auch schon mal ein Tatzenhieb verteilt und sich gejagt, Balgerei sind möglich, bei denen dann schon mal die Fetzen fliegen. Die Katzen müssen die Rangordnung finden, ohne geht es nicht. So lang kein Blut fließt, alle Beteiligten essen, trinken und aufs Klo gehen (die Rede ist hier von den Katzen!) ist alles gut!!! Wir können ihnen das Kennenlernen erleichtern mit obigen Maßnahmen, aber nicht gänzlich abnehmen. Das müssen sie ein Stück weit selber machen und man muss cool bleiben und der Natur ein wenig ihren Lauf lassen. Lassen Sie die Tiere daher zuerst nur zeitweise zusammen und wiederholen Sie das ganze regelmäßig und für längere Zeitabschnitte. Wenn sie können, bauen Sie eine Gittertür ein, durch die sich die Katzen dann dauerhaft sehen und riechen können, geht dies nicht, wiederholen sie die moderierten Zusammentreffen. Das Ganze sollten Sie in den Folgetagen einige Male durchspielen, bevor Sie die Tür auch in Ihrer Abwesenheit offenlassen.
Eingreifen müssen Sie nur, wenn wirklich Blut fließt. Dann -am besten für Ihre Hände: mit langen Lederhandschuhen oder noch besser indirekt mit einer Zeitung, einer Blumenspritze oder zusammengerollten Socken. Wenn Sie gefahrlos können, sollten sie den Neuling wieder in sein Zimmer bringen. Reden Sie beruhigend auf die beiden ein, aber passen Sie auf, dass ihr Trost und Ihre Beschwichtigung nicht in eine Belohnung übergeht!!!! Hier könnten Sie ggf. den Grundstein für eine falsche Konditionierung legen!! Berichten Sie über so einen Vorfall bei Ihrer Vermittlerin, sie kann nach zig Vermittlungen im Laufe der Jahre helfen abzuschätzen, ob das eher Show war oder doch ernst und ggf. warum es eskaliert ist.
Dieser Fall ist bei Einhaltung der vor genannten Maßnahmen jedoch ohnehin eher die Ausnahme, auf den Sie aber sehr wohl vorbereitet sein sollten. Nach ein paar Tagen können Sie dann einen erneuten Versuch wagen.

Das Allerwichtigste ist:
Lassen Sie den Tieren Zeit, sich kennenlernen zu dürfen. Oder würden Sie einem wildfremden Menschen sofort Ihr Vertrauen schenken oder Ihre Intimsphäre mit ihm teilen wollen?

All das passiert bei Ihnen gar nicht? Ihre Katzen verstehen sich von der ersten Sekunde an? Auch das kommt vor und gar nicht so selten!!! Herzlichen Glückwunsch, Sie hatten das richtige Händchen bei der Partnerwahl für Ihre Katze und eine noch größere Portion Glück dazu. Was immer Sie erleben – Sie werden es nie vergessen, es ist rührend, so etwas begleiten zu dürfen. Und wir alle stehen Ihnen selbstverständlich immer mit Rat und Tat zur Seite.

KRANKHEITEN

Ein Leben mit FIV

Oftmals haben wir Katzen in der Vermittlung, die mit FIV infiziert sind. Diese Samtpfoten haben es sehr schwer ein Zuhause zu finden und müssen meist sehr lange auf ihr Glück warten. Häufig liegt der Grund hierfür sicher in der Unwissenheit über diese Krankheit. Leider glauben immer noch viele Menschen, Katzen mit FIV seien permanent krank, seien gar zum frühen Tode verurteilt oder müssen sofort eingeschläfert werden. Das stimmt so zum Glück nicht. Auch eine Katze mit FIV kann viele Jahre glücklich leben.

Was genau ist FIV?
Das Feline Immundefizienz Virus (FIV) kommt aus der Familie der Retroviren und ist bei Katzen quasi das, was beim Menschen HIV ist: eine Immunschwäche. Deshalb wird die FIV-Erkrankung häufig auch Katzen-Aids genannt. Eine Übertragung auf den Menschen ist jedoch trotz des vergleichbaren Krankheitsbildes nicht möglich, auch andere Tierarten können sich nicht mit FIV infizieren.
Das Virus zerstört die Immunabwehr, dies bedeutet infizierte Katzen können über Jahre gesund, glücklich und unbeschwert mit dem Virus leben – krank werden sie erst dann, wenn die Abwehrschwäche ein gewisses Maß überschritten hat.
FIV selber zeigt keine Symptome. Es kann aber aufgrund der zunehmend geschwächten Immunabwehr zu sekundären Infektionen kommen. Harmlose Erreger können dann zu schweren Erkrankungen führen.

Gibt es eine Impfung?
Aufgrund der hohen Anzahl und Variationen der Virusstämme ist die Entwicklung einer wirksamen Impfung sehr schwierig. In den USA gibt es zwar bereits einen zugelassenen Impfstoff, doch die Ergebnisse überzeugen bislang nicht. Deshalb ist er in Deutschland auch nicht zugelassen – auch ist in absehbarer Zeit nicht auf eine FIV-Impfung in Deutschland zu hoffen.

Wie wird das Virus übertragen?
Eine Übertragung erfolgt durch den Speichel einer infizierten Katze. Dieser muss jedoch in die Blutbahn, der noch nicht infizierten Katze gelangen, um zu einer Ansteckung zu führen. Gefährlich sind somit Bissverletzungen, z. B. im Rahmen von Revierkämpfen oder Deckungsakten. Doch auch nicht jeder Biss führt zwingend zu einer Ansteckung.
Eine Ansteckung über gemeinsame Futter- oder Wassernäpfe, Toiletten oder Schlafplätze, sowie durch gegenseitiges Putzen ist ausgeschlossen, da das Virus außerhalb des Körpers nicht überleben kann.
Eine weitere mögliche Übertragungsgefahr besteht jedoch bei Welpen im Mutterleib oder beim Säugen, aber auch hier muss nicht jeder Welpe einer FIV-positiven Mutter ebenfalls FIV positiv sein.

Wen trifft FIV?
Theoretisch kann sich jede Katze mit dem Virus infizieren, die größte Risikogruppe sind aber unkastrierte Freigänger. Gerade unkastrierte Freilaufkater liefern sich häufig Revierkämpfe und sind somit die häufigsten Opfer oder Überträger dieser Krankheit. Auch unkastrierte Kätzinnen sind durch den Deckungsakt stark gefährdet. Die Kastration ist also der wichtigste Punkt in der Vorbeugung gegen FIV.

Wie kann man das Virus nachweisen?
Das Virus ist durch einen Bluttest bzw. durch Antikörper nachweisbar. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da es bei den Tests zu Fehlern kommen kann.
Die Antikörper werden erst im Verlauf der Infektion gebildet und sind in der Regel erst nach 14–90 Tagen (manchmal sogar erst nach einem Jahr) nachweisbar. Genauso wie im Frühstadium können auch im Spätstadium die Antikörper ggf. nicht mehr nachgewiesen werden, wenn der Körper der Katze zu sehr geschwächt ist, um noch Antikörper bilden zu können.
Katzenwelpen von FIV-positiven Müttern erhalten Antikörper über die Muttermilch, sodass sie möglicherweise positiv getestet werden könnten, ohne tatsächlich erkrankt zu sein.
Es empfiehlt sich immer(!) eine Nachtestung nach 8–12 Wochen (bei Welpen erst im Alter von 6 Monaten).

Bitte beachten Sie dabei: bei der Nachtestung sollte der „Western-Blot-Test“ verwendet werden, dieser ist am zuverlässigsten.

Meine Katze hat FIV – was nun?
Hier findet ihr einige Tipps, die einer FIV-positiven Katze zu einem langen und symptomfreien Leben verhelfen können:
• Keinen Freigang, zum Schutz des eigenen Tieres und anderer Tiere
• Impfungen mit dem Tierarzt besprechen. Eventuell reicht die Grundimmunisierung, denn jede Impfung ist Schwerstarbeit für das Immunsystem
• Stress vermeiden
• Hochwertiges Futter, Bewegung und Vermeidung von Übergewicht
• Auf keinen Fall auf medizinische Therapien verzichten, weil das Immunsystem das vermeintlich „sowieso nicht schafft“. Es gibt einige Medikamente (z. B. Cortison), die bei FIV nach Möglichkeit zu vermeiden sind. Ist es jedoch die einzige Option auf Heilung der Erkrankung, sollte man diese nutzen. Geben Sie Ihrer Katze wenigstens die Chance.
• Artgerechter Lebensraum mit vielen Kratz-und Klettermöglichkeiten
• Gesicherter Balkon oder Freigehege für Frischluft

Und das Fazit?
Das Virus verursacht keine Krankheitssymptome, aber es schwächt mit der Zeit immer mehr das Immunsystem. Das führt dazu, dass die Katze ab einem bestimmten Punkt der Krankheit Infekte nicht mehr so gut abwehren kann. Folgen sind dann häufig Schnupfenerkrankungen oder Zahnfleischentzündungen. Viele Tiere leben aber über etliche Jahre ohne Symptome. Sie können auch alt werden und an völlig anderen Ursachen versterben. Bitte gebt ihnen eine Chance!

FIP

FIP war  bis vor wenigen Jahren noch ein sicheres Todesurteil . Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) – eine Diagnose, die Katzenbesitzern das Blut in den Adern gefrieren lässt. Über Jahrzehnte bestand keine Möglichkeit den betroffenen Katzen zu helfen. War die Krankheit erst einmal ausgebrochen, gab es keine Heilung mehr. Alle Versuche mit verschiedenen Medikamenten schlugen fehl. Und so zählt(e) FIP zu den häufigsten Todesursachen bei den kleinen Stubentigern.
2019 aber testete Dr. Niels Pedersen einen Wirkstoff mit dem Namen „GS 441524″ und plötzlich gab es Hoffnung.

Wie kommt es zu einer FIP-Erkrankung?
Die FIP-Erkrankung wird durch ein normalerweise eher harmloses Virus ausgelöst, dem felinen Coronavirus. Das Coronavirus ist weit verbreitet. Man schätzt, dass ca. 70% aller Katzen weltweit damit infiziert sind. Die Viren befallen den Darm der Katze und verursachen, wenn überhaupt, leichte Durchfälle und Fieber. Katzen mit einem gesunden und ausgereiften Immunsystem merkt man eine Infektion meist überhaupt nicht an.
Infizierte Katzen scheiden das Virus einige Zeit mit dem Kot aus und so wird es von anderen Tieren über Mund und Nase aufgenommen. In vielen Fällen erfolgt die Übertragung schon während der ersten Lebenswochen von virustragenden Müttern auf die Kitten. Besonders häufig findet man das Feline Coronavirus bei Katzen, die in größeren Gruppen gehalten werden wie zum Beispiel in Tierheimen oder Katzenzuchten.

Bei 5-10% der Katzen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, kommt es Tage oder aber auch noch Jahre nach der Infektion zur Mutation des Virus zum FIP-Virus. Dieses Virus ist nun in der Lage den Darm zu verlassen und sich im ganzen Körper zu verbreiten.
Grundsätzlich können Katzen jeden Alters an FIP erkranken, am häufigsten sind es aber Tiere im Alter zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Auch bei älteren Tieren, ab 14 Jahren tritt die Erkrankung häufig auf. Katzen in größeren Gruppen sind durch die stärkere Viruslast des Coronavirus gefährdeter als solche in kleinen Gruppen. Auch Katzen, die an anderen Infektionskrankheiten wie FIV oder FeLV leiden, sind anfälliger für das Entstehen einer FIP.
FIP – eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

Die Symptome der felinen infektiösen Peritonitis sind vielfältig und entwickeln sich oft schleichend. Häufig fallen die Katzen zunächst durch ein schlechteres Allgemeinbefinden und weniger Appetit auf. Auch Fieber kommt vielmals vor. Andere Symptome variieren, je nachdem welche Organe betroffen sind.

Es gibt zwei klassische Verlaufsformen. Die feuchte und die trockene FIP. Auch Mischformen sind nicht selten. Bei der feuchten Form kommt es zu Entzündungen in der Bauchhöhle und manchmal auch in der Brusthöhle. Das führt zu massiven Flüssigkeitsansammlungen in den betroffenen Körperhöhlen der Tiere. Diese führen zu Atemnot oder zu einem immer dicker werdenden Bauch, während die Katze ansonsten weiter abmagert.
Bei der trockenen Form bilden sich entzündliche Knötchen in den inneren Organen und Lymphknoten. Auch okuläre Probleme wie Farbveränderungen oder Blutungen am Auge oder neurologische Beeinträchtigungen wie Störungen im Bewegungsablauf, Blindheit oder epileptische Anfälle kommen bei dieser Form vor.

Die Diagnose der FIP-Erkrankung ist oft schwierig. Viele der Symptome können auch auf andere Krankheiten passen. Verschiedene Puzzleteile müssen für die Diagnostik zusammengefügt werden. Ein großes Blutbild mit Elektrophorese, eine Ultraschalluntersuchung sowie Röntgenaufnahmen sollten immer dazu gehören.

GS-441524 – das Wunder mit dem niemand gerechnet hatte
Über 60 Jahre lang war FIP zwar jedem Tierarzt bekannt, aber unheilbar. Die Tiere starben innerhalb kurzer Zeit, bis Dr. Niels Pedersen von der UC Davis in Kalifornien im Rahmen einer Studie ein Medikament testete, das alle Erwartungen übertraf. Er führte eine Versuchsreihe mit Katzen durch, die an FIP erkrankt waren und fast alle Tiere überlebten und hatten auch in den folgenden Jahren keine Rückfälle.
Auch in Deutschland gibt es nun schon länger Studien mit dem GS-441524. Diese finden an der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München unter der Leitung von Prof. Dr. Katrin Hartmann statt und brachten bisher überragende Ergebnisse. Allein die neueste Studie hatte einen Erfolg von 100 Prozent. Alle teilnehmenden Katzen konnten geheilt werden. Prof. Dr. Hartmann sagte dazu in einem Interview mit vetline.de: „Ich bin absolut begeistert von diesem unglaublich positiven Ergebnis. Ich hätte jeden, der mir das vor einigen Jahren prophezeit hätte, für verrückt erklärt. In der Vergangenheit war es nicht vorstellbar, dass diese Erkrankung bei Katzen heilbar ist. Und nun können wir FIP heilen!“

Was genau ist das GS-441524?
Das Medikament kommt aus dem Hause Gilead Science in Kalifornien und ist ein Metabolit von Remdesivir. GS-441524 wirkt antiviral. Es dringt in die Zellen ein und verhindert die Vermehrung und Verbreitung der Viren. Das Therapeutikum muss meistens über 84 Tage verabreicht werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Tieres und der Form der FIP-Erkrankung. Oft wird das GS-441524 als subkutane Injektion verabreicht, inzwischen ist es aber auch in Tablettenform vorhanden.

Leider hat dieses großartige Medikament in Europa noch keine Zulassung. Die Firma Gilead Science hat das Patent darauf und gibt es, zumindest zurzeit, nicht frei. Aus diesem Grund dürfen deutsche Tierärzte es weder bestellen noch verabreichen. Sie würden sich sonst strafbar machen. Das hält verzweifelte Katzenbesitzer aber nicht davon ab, ihren geliebten Vierbeinern zu helfen. Sie besorgen sich das Therapeutikum und behandeln ihre Samtpfoten auf eigene Faust. In speziellen Facebook-Gruppen gibt es zahlreiche positive Erfahrungsberichte von genesenen Tieren. Es bleibt zu hoffen, dass das Medikament bald eine Zulassung bekommt und so auch von Tierärzten verabreicht werden darf.

Katzenschnupfen

Katzenschnupfen ist eine für Katzen stark ansteckende Erkrankung mit zahlreichen Überträgern. Die Übertragung kann durch Calici-, Herpes- und andere Viren, aber auch durch Chlamydien und Mykoplasmen und verschiedene Bakterien erfolgen. Oftmals scheiden infizierte Tiere die Erreger über den Speichel sowie über Nasen- und Augensekrete ab. Die Ansteckung gesunder Katzen erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Katzen schon beim Beschnuppern. Ebenso erfolgt eine Infektion durch gemeinsame Nutzung von Gegenständen (Trinknäpfe und Fressnäpfe). In Tierheimen kann ein infiziertes Tier daher schnell andere Katzen anstecken. Für Menschen ist der Katzenschnupfen nicht ansteckend. Die Symptome lassen sich normalerweise gut behandeln.

Katzenseuche und Tollwut: Impfung empfehlenswert

Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die tödlich enden kann. Doch existiert eine Impfung, die von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin empfohlen wird. Halter sollten ihre Katzen im Abstand von zwei bis maximal drei Jahren impfen lassen. Die Wildtollwut gilt in Deutschland zwar als ausgerottet, doch kommt es zu gelegentlichen Fällen durch Einschleppung infizierter Tiere aus dem Ausland.

FeLV - "Katzenleukose"

Der feline Leukose-Virus, auch Katzenleukämie oder -leukose genannt, ist momentan die häufigste infektiöse Todesursache bei Katzen. Sie schwächt einerseits das gesamte Immunsystem, kann aber auch zu Tumorerkrankungen führen. Daher kann das Krankheitsbild sehr unterschiedlich sein.
Der Virus kann nur über direkten Blut-, Speichel- oder Spermakontakt von Katze zu Katze weitergegeben werden, d.h durch Bisse, Lecken, Deckakt, Säugen.
Infizierte Tiere müssen nicht sofort erkranken, das Virus hält sich mitunter über Jahre passiv in der Blutbahn, bis die Krankheit ausbricht. Allerdings sollten Sie mit einer infizierten Katze besonders konsequent hinsichtlich der Arztbesuche sein, weil auf Grund der Immunschwäche auch vermeintlich harmlose Infektionen schwere Folgen haben können.
Es steht ein weitgehend zuverlässiger Bluttest zur Verfügung, der vor einer Impfung auch durchgeführt werden sollte, da bei infizierten Katzen der Impfstoff keine Wirkung hat.

Ataxie

Der Begriff "Ataxie" (aus dem griechischen "Ataxie" = fehlende Ordnung, Chaos) beschreibt eigentlich keine direkte Krankheit, sondern die fehlende Koordination zwischen Gehirn, Nerven und Muskulatur. Katzen, die an Ataxie leiden, können Bewegungsabläufe durch diese Störung nicht mehr kontrollieren, "wackeln" durch die Gegend, fallen ohne ersichtlichen Grund um oder strecken bzw. ziehen die Vorder- und Hinterläufe bei Bewegung unkoordiniert aus.

Es gibt verschiedene Arten der Ataxie:

- Cerebelläre Ataxie (Störung des Kleinhirns)
- Vestibuläre Ataxie (Störung des Gleichgewichtssinns)
- Sensorische Ataxie (Störung des Rückenmarks)

Je nach Ataxieform sind die Symptome mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Leider ist keine Form der Ataxie heilbar, lediglich bei der Cerebellären Ataxie lassen sich die Symptome mit gezieltem Training etwas verbessern.

Die Lebenserwartung einer Katze mit Ataxie hängt von der jeweiligen Form und Ausprägung ab. Katzen mit Ataxie haben besondere Bedürfnisse, auf die der Katzenhalter Rücksicht nehmen muss, wie z. B. niedrige Schlaf- und Ruheplätze schaffen und Katzen-WCs mit ebenerdigem Einstieg platzieren.

HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie)
Bei der Hypertrophen Kardiomyopathie, kurz HCM, handelt es sich um eine Verdickung des äußeren Herzmuskels. HCM ist eine häufige Herzerkrankung bei Katzen, besonders Rassekatzen wie Maine Coon Cats, British Shorthair Cats, Ragdoll Cats und Scottish Fold Cats sind davon betroffen.

Die HCM ist eine meist angeborene Erkrankung, die stetig voranschreitet. Erkannt wird die Krankheit durch einen speziellen Herzultraschall. Die primäre HCM wird durch genetische Veranlagung begünstigt. Die sekundäre HCM wird durch andere, vorhandene Begleiterkrankungen hervorgerufen.
Im frühen Stadium zeigen Katzen keinerlei Symptome. Schreitet die Krankheit voran, zeigen sich meist unspezifische Symptome, die HCM nicht immer genau zugewiesen werden können, wie zum Beispiel:

- weniger Belastbarkeit beim Spielen
- Müdigkeit
- Apathie
- beschleunigte Atmung
- Hecheln.

Eine Katze mit HCM muss ihr Leben lang Medikamente einnehmen und das Herz muss regelmäßig tierärztlich kontrolliert werden. Je nach Stärke der Verdickung des Herzmuskels, werden verschiedene Medikamente angewendet, um der Katze mehr Lebensqualität und ein langes Leben zu ermöglichen.

PKD (Polyzystische Nierenerkrankung)
Unter der Polyzystischen Nierenerkrankung, PKD, versteht man eine Erbkrankheit, welche insbesondere Rassekatzen (z. B. Perserkatzen) wegen Über- und Kreuzzucht betrifft.

Die PKD ist eine unheilbare, langsam fortschreitende Nierenerkrankung, bei der die Niere des betroffenen Tieres Zysten bildet, welche im Lauf der Zeit immer größer und mehr werden und die Nierenfunktion einschränken, bis hin zum Nierenversagen.

Nicht bei allen Katzen äußert sich die PKD. Ob und wann die Krankheit ausbricht, hängt von der Größe und Anzahl der Zysten ab, die sich im Nierengewebe bilden. Manche Katzen mit PKD leben rund 14 Jahre ohne Anzeichen, andere wiederum zeigen schon ab dem 6. Lebensjahr Symptome.

Die Symptome beginnen mit Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, gehen über in vermehrte Flüssigkeitsaufnahme bis hin zu Nierenversagen mit Todesfolge.

RSS (Rolling Skin Syndrome)
Das Rolling Skin Syndrome ("Rollende Haut Syndrom") mit dem Fachbegriff Feline Hyperästhesie beschreibt eine kaum erforschte Nervenkrankheit der Katze.

Betroffene Katzen leiden vermutlich an einer Überempfindlichkeit gegen äußere Reize (Geräusche, Licht) und starkem Stress. Sie haben regelrechte Anfälle, welche mit Zucken der Haut am Rücken (rolling skin) beginnt. Während eines Anfalls sind die Katzen nicht ansprech- und nicht ablenkbar, oft kommt es zu weiteren Auffälligkeiten, wie zum Beispiel

- Hin- und Herpeitschen des Schwanzes
- große Pupillen
- extremes Putzen
- wildes Hin- und Herrennen
- sehr lautes Vokalisieren (Miauen)
- Verlieren von Urin.

Manche Katzen kratzen und putzen sich an manchen Hautpartien während eines Anfalls wund oder verletzten sich selbst.

Die Anfälle werden durch extremen Stress, wie bei Umzug, veränderten Lebensumständen oder zu lauten Geräuschen ausgelöst. Neueste Forschungen haben ergeben, dass RSS oft in Verbindung mit Depressionen, Epilepsie oder Zwangsstörungen der erkrankten Katze einhergeht.

RSS ist nicht heilbar, jedoch ist es möglich, wenn Tierarzt und Besitzer der an RSS leidenden Katze gut zusammenarbeiten, die Symptomatik zu lindern. Neben Medikamenten wie Antidepressiva, sind ein geregelter Tagesablauf mit so wenig stressauslösenden Reizen wie möglich, für das Tier unabdingbar. Als alternatives Heilmittel kommen auch oft CBD Öl oder Bachblüten zum Einsatz.

Parasitenbefall

Es gibt eine ganze Reihe von Parasiten, die es auf Katzen abgesehen haben. Manche von ihnen befinden sich im Inneren der Katze (Endoparasiten) und können von uns daher nicht erkannt werden. Andere wiederum halten sich auf der Haut oder dem Fell ihres Wirtstiers auf (Ektoparasiten). Zu ihnen zählen unter anderem Zecken, Flöhe, Milben und Läuse. Oft sind es im ersten Moment gar nicht die Parasiten selbst, auf die wir aufmerksam werden. Sondern es ist das Verhalten der Katze: Häufiges Kratzen sollte für uns zum Beispiel immer ein Hinweis darauf sein, die entsprechende Stelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn im dichten Fell einer Katze fallen die winzigen Parasiten nicht so schnell auf. Eine vollgesogene Zecke ist noch einigermaßen gut zu erkennen, bei einem drei Millimeter kleinen Floh fällt dies schon schwerer und die winzigen Milben sind mit dem menschlichen Auge nicht mehr zu identifizieren. Daher sollte immer auch nach Einstichstellen, Verkrustungen oder offenen Hautpartien Ausschau gehalten werden.
Bei Endoparasiten wie Würmern und Giardien bleibt uns nichts anderes übrig, als Rückschlüsse auf sie zu ziehen, wenn sich das Verhalten der Katze ändert (z.B. ständige Abgeschlagenheit) oder wenn mit dem Stuhlgang etwas nicht stimmt. Häufig machen sich diese Parasiten im Darm zu schaffen und verursachen schleimigen Kot, Durchfall und Erbrechen. In diesen Fällen sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden, der eine exakte Analyse durchführt und die entsprechenden Maßnahmen empfiehlt.
Am häufigsten werden Katzen von Würmern, Zecken und Giardien befallen. Aber auch Flöhe und Milben sind stets eine Gefahr.
Wurmerkrankungen
Neben den oben genannten Krankheiten leiden Katzen auch oft unter Beschwerden, die durch Würmer hervorgerufen werden. Die Katze kann sich durch den Verzehr von infizierten Mäusen oder über den Kot infizierter Katzen mit Würmern anstecken und dient den Parasiten als Wirt. Bei Katzen kommen hauptsächlich Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer vor, die den Körper der Katze besiedeln. Je nach Wurmart kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Häufig begleitet Durchfall und Erbrechen eine Wurmerkrankung bei Katzen.
Symptome:
> Juckreiz um den Anus
>Durchfall und/oder Erbrechen
> Mangelerscheinungen durch schlechte Nährstoffversorgung
> Appetit- und Gewichtsverlust
> stumpfes Fell
> aufgeblähter „Wurmbauch“ (bei massivem Befall)

Generell wird eine vierteljährliche prophylaktische Entwurmung vorgeschlagen. Für die Behandlung gegen Spulwürmer sind in Deutschland für Hauskatzen Arzneimittel auf der Basis von Emodepsid, Fenbendazol, Flubendazol, Mebendazol, Milbemycinoxim, Moxidectin, Pyrantel und Selamectin zugelassen. Diese Arzneistoffe sind Breitbandanthelminthika und entfalten eine Wirkung auch gegen die meisten anderen bei Katzen vorkommenden Fadenwürmer, die im Einzelfall aber auch fehlend oder unzureichend sein kann. Zum Schutz vor Herzwürmern sind von diesen Stoffen nur Moxidectin, Milbemycinoxim und Selamectin wirksam. Magenwürmer werden von keinem dieser Wirkstoffe erfasst, hier sind in Deutschland keine für Katzen zugelassenen Präparate auf dem Markt, so dass andere Tierarzneimittel auf der Basis von Levamisol oder Ivermectin umgewidmet werden müssen. Beim Nierenwurmbefall ist nur die Entfernung der betroffenen Niere möglich.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine Infektion, die durch den protozoären Parasiten Toxoplasma gondii bei der Katze hervorgerufen wird. Allgemein gesunde Katzen, die mit Toxoplasmen infiziert werden, zeigen in den meisten Fällen keine Symptome; gelegentlich kann es zu Durchfall kommen. Junge Katzen oder Katzen mit geschwächtem Immunsystem zeigen hingegen Symptome wie Atemnot, Fieber, Husten, Durchfall, Schwäche und Entzündungen. Für Katzenwelpen, die bereits bei der Geburt infiziert sind, besteht ein hohes Risiko, an der Krankheit zu sterben.
Toxoplasmose kann auch auf Menschen übertragen werden.

1. Erstausstattung und Körpersprache

1. Erstausstattung und Körpersprache

2. Eingewöhnung

2. Eingewöhnung

Mit dem Einzug Ihrer Katze beginnt ein ganz besonderer Abschnitt für Sie und Ihr neues Familienmitglied. Es gilt jetzt, sich in den kommenden Tagen und Wochen aufeinander einzuspielen und gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.